Klimagerechtigkeit

Klimagerechtigkeit: Beschleunigen statt bremsen!

11.08.2021
Stefan SalzmannStefan Salzmann

Klimagerechtigkeit: Beschleunigen statt bremsen! Bitte! Jetzt!

Am Montag erschien der neueste wissenschaftliche Bericht des UNO Weltklimarat (IPCC) zum Klimawandel. Die Aussagen alarmieren: Im IPCC Bericht steht in deutlichen Worten, dass der Einfluss der Menschen auf die Klimaerwärmung eindeutig ist. Die negativen Veränderungen sind über Jahrhunderte bis Jahrtausende unumkehrbar.

Ein Kommentar von Stefan Salzmann, Fachexperte Energie- und Klimagerechtigkeit, Fastenaktion

Der IPCC-Bericht sagt unter anderem, dass die Extreme in Zukunft noch schlimmer werden. Doch schon jetzt erleben wir: Hitze in Kanada und Griechenland, Waldbrände in Griechenland, Türkei, Russland und Kalifornien, Starkniederschläge sowie Hagelstürme in der Schweiz, Dürren im Iran als auch Rekordwerte bei der Gletscherschmelze in Grönland. Häufigkeit und Intensität von Hitzeextremen und Starkniederschlägen sowie landwirtschaftliche und ökologische Dürren werden zunehmen. Partnerorganisationen der Fastenaktion berichten bereits seit Jahren, dass solche Extreme immer häufiger werden.

 

Die Welt braucht jetzt keine Bremser, sondern Gestalter

Der Ausstieg aus fossilen Energien muss konsequent erfolgen. Fastenaktion fordert Netto-Null bis 2040 auf einem linearen Absenkpfad. Denn es ist wichtig, wie viel Emissionen wir noch ausstossen – das sogenannte CO2-Budget – und nicht nur, wann wir bei null ankommen. Doch der Bundesrat ignoriert die Dringlichkeit der Klimakrise. Heute Mittwoch formuliert er einen ungenügenden Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative.

Mehr Klimagerechtigkeit

In der Schweiz haben wir mit der Ablehnung des revidierten CO2 Gesetzes demokratisch entschieden, dass wir lieber keinen Schritt zu mehr Klimagerechtigkeit tun als einen kleinen. Der Bundesrat folgt nun diesem mutlosen Entscheid. Dies ist umso tragischer, da viele Menschen im globalen Süden  schon jetzt massive Auswirkungen der Klimakrise spüren. Zum Beispiel auf den Philippinen: Ein Taifun hat Küstenbewohnerinnen und -bewohner gezwungen in den Slum von Manila umzusiedeln. Als Hauptleidtragende haben sie keine Möglichkeit, entscheidend etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen. Sie verursachen die Klimaerhitzung nicht – aber sie tragen die maximalen Kosten.

Fastenaktion an der Klimakonferenz

Fastenaktion bringt diese Menschen und deren Stimme an die Klimakonferenz (COP26) in Glasgow im November. Dort müssen zu Gunsten der Leidtragenden der Klimaeerhitzung Aktionspläne verabschiedet werden – ausserhalb der politischen Verhandlungsagenda. Sich nur auf Detailverhandlungen zu fokussieren und die Dringlichkeit sofortigen Handelns auszuklammern wäre skandalös. Die Zeichen waren noch nie so deutlich wie jetzt – darum muss jetzt endlich etwas geschehen!

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