Kenia

Seit zwei Jahren herrscht Dürre

23.11.2022
Die Welt erholt sich vom Klimagipfel der Vereinten Nationen, der COP27 in Sharm El-Sheikh. Loisa Maimpu aus Kenia hat dazu keine Zeit. Sie ist den ganzen Tag damit beschäftigt, Wasser und Essen für ihre Familie und ihre Tiere zu suchen. Kenia erleidet seit über zwei Jahren eine extreme Dürre.

Ein Bericht von Leon Jander, Verantwortlicher für das Landesprogramm in Kenia

Loisa Maimpu lebt in Kajiado County, einer trockenen Region Kenias, an der Grenze zu Tansania. Sie gehört zum Volk der Massai. Die Massai sind eigentlich Viehhirtinnen und -hirten. Die grossen Herden sind der Stolz jeder Familie und ihre Lebensgrundlage. Die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel macht es schwerer, grosse Herden zu unterhalten und die Massai müssen immer weitere Strecken zurücklegen, um geeignete Weideflächen zu finden.

Die lange Trockenheit schwächt die Tiere. Viele sterben.
Verkürzte Regenzeit hat drastische Folgen
Loisa Maimpu und die anderen Menschen in den trockenen Gebieten Kenias sind Hitze- und Trockenperioden eigentlich gewöhnt. Sie erholen sich während der nächsten Regenzeit. Der Klimawandel verlängert deren Dauer und Intensität aber derart, dass Menschen und Tiere sich nicht schnell genug anpassen können. Eigentlich sollte es jetzt in vielen Regionen Kenias regnen. Teilweise tut es das auch, aber zum fünften Mal in Folge fällt diese Regenzeit unterdurchschnittlich aus. Meteorolog:innen sprechen von 60 Prozent weniger Regen. Die Aussichten für die lange Regenzeit im Frühjahr 2023 sind ebenso schlecht. Die langanhaltende Dürre führt dazu, dass die Menschen und Tiere gesundheitlich beeinträchtig sind und vermehrt sterben. Auch die langfristige Entwicklung der Kinder wird beeinträchtigt. Ausserdem kommt es zu mehr Konflikten zwischen Menschen, und zwischen Menschen und Tieren. Alle sind auf der Suche nach Wasser und Nahrung.
Die Landwirtschaft bietet zusätzliche Einkommens- und Nahrungsquellen.
Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung
Doch die Menschen wissen sich zu helfen. Als zusätzliche Einkommens- und Nahrungsquelle steigen sie teilweise auf Landwirtschaft um. Die Partnerorganisation Olkejuado Pastoralists Development Organization (Dupoto-e-Maa), mit der Fastenaktion seit 2009 erfolgreich zusammenarbeitet, begleitet sie dabei. In einer externen Projektevaluierung im Jahr 2021 wurden ermutigende Wirkungen festgestellt: 18 Prozent der Zielgruppe gaben den Verkauf von Gemüse als Haupteinnahmequelle an, zu Beginn des Projektes war dies noch kein Thema. Durch die Landwirtschaft konnte auch die Ernährung abwechslungsreicher gestaltet werden. Die Familien haben nun mehr Gemüse auf dem Tisch.
Die Welt erholt sich vom Klimagipfel der Vereinten Nationen, der COP27 in Sharm El-Sheikh. Loisa Maimpu aus Kenia hat dazu keine Zeit. Sie ist den ganzen Tag damit beschäftigt, Wasser und Essen für ihre Familie und ihre Tiere zu suchen. Kenia erleidet seit über zwei Jahren eine extreme Dürre.
Fastenaktion unterstützt mit Nothilfe 
Es wird Jahre brauchen, bis die Beschlüsse der COP27 umgesetzt werden. Die Erreichung des 1,5-Grad-Zieles wird Jahr für Jahr schwieriger. Loisa Maimpu hat diese Zeit nicht. Um die grösste Not in der Projektregion zu mindern, leistet Fastenaktion Nothilfe. Diese ist wichtig, damit erreichte Fortschritte in den langfristigen Entwicklungsprojekten der Partnerorganisationen nicht verloren gehen.  

Im Jahr 2020 berichtete SRF mitenand über Dupoto-e-Maa, einer Partnerorganisation von Fastenaktion in Kenia: Hier finden Sie den Beitrag.

Unterstützen Sie Menschen in ihrem Recht auf Nahrung

Wählen Sie hier die Summe, die Sie spenden möchten

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren. Mehr erfahren