
Das Sujet der Ökumenischen Kampagne, mit der wir die Menschen in der Schweiz sensibilisiert haben.
Die Botschaft der Ökumenischen Kampagne wurde gesehen, gehört und auch verstanden. Mit Einsätzen in Pfarreien, Suppentagen, Brot- und Blumenaktionen sowie mit dem Besuch unserer engagierten Gäste aus Indien und der Demokratischen Republik Kongo entstand ein landesweites Netzwerk aus Solidarität, Achtsamkeit und Tatkraft.
Warum der Hunger bleibt
Obwohl die weltweite Nahrungsmittelproduktion genügen würde, um alle Menschen ausreichend und gesund zu ernähren, leidet ein Drittel der Weltbevölkerung unter Hunger oder Mangelernährung. Besonders betroffen sind Kinder. Fehlende Nährstoffe beeinträchtigen ihre Entwicklung und verschliessen ihnen oft den Weg zu einer selbstbestimmten Zukunft. Die Ökumenische Kampagne 2025 zeigte Ursachen und Lösungen für diesen Missstand auf.
Mit dieser Kampagne begann auch ein dreijähriger Fokus auf das Thema Hunger – vor allem auf die Lösungsansätze, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen in den Programmländern mit viel Herzblut verfolgen.
Brot teilen – Hoffnung säen
Rund 250 Bäckereien in der ganzen Schweiz machten auch dieses Jahr bei der Aktion «Brot zum Teilen» mit. Mit jedem verkauften Brot wurde nicht nur eine kleine Spende geleistet, sondern ein grosses Zeichen gesetzt. Philippe und Verena Gubler aus Aubonne (VD) gehören zu den treuen Unterstützer:innen. «Wir mögen diese Aktion, weil sie von lokalen und solidarischen Organisationen getragen wird», erzählen sie. Und wenn das Wechselgeld einmal knapp war? Dann rundete Verena kurzerhand selbst auf. Philippe wiederum hat in der Backstube dafür gesorgt, dass dem Aktionsbrot spezielle Beachtung geschenkt wird. «Es ist eine Einladung, bei jedem Einkauf ein Zeichen zu setzen.»
Rosen sagen mehr als Worte
Ein echter Höhepunkt der Kampagne war auch dieses Jahr der Aktionstag zum Recht auf Nahrung: Über 50’000 Rosen und Samentütchen wurden an rund 250 Standorten in der Schweiz von mehr als tausend engagierten Freiwilligen verkauft, darunter viele Kinder und Jugendliche. Was dabei zählte, war nicht nur der Verkaufserlös, sondern die vielen berührenden Begegnungen wie Stimmen der Freiwilligen zeigen: «Ich finde den Rosenverkauf auch nach 20 Jahren noch super. Kleiner Aufwand, grosse Wirkung.» Oder: «Die Kinder lernen, wie herausfordernd es sein kann, jemandem eine Rose zu verkaufen – und wie schön es ist, wenn es gelingt.»

Die Arbeit der Kampagnengäste aus Indien unterstützt die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG).
Stimmen aus dem Süden – mitten unter uns
Besonders bereichernd waren auch die Besuche der Gäste aus unseren Programmländern. Ajoy und Ayush Kumar aus Indien sowie Germain Nyembo Kasendue aus der Demokratischen Republik Kongo waren unterwegs in Schulen, Universitäten, Pfarreien und Gemeindezentren und brachten ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Hoffnung direkt zu den Menschen.
Ajoy und Ayush – Vater und Sohn – begeisterten mit interaktiven Präsentationen und ihrer positiven Ausstrahlung. Ihre Einsätze in Hochschulen und Pfarreien öffneten vielen die Augen für die Herausforderungen marginalisierter Gemeinschaften in Indien. Germain derweil berichtete eindrücklich über die Situation in der Demokratischen Republik Kongo. Über 800 Menschen in der Westschweiz erfuhren durch seine fundierten Beiträge mehr über die herausfordernden Lebensbedingungen in seiner Heimat. Eine musikalische Begrüssung durch ein Alphorn-Duo schlug jeweils eine Brücke zwischen Gast- und Gastgeberland.
Ostern als Anfang
An Ostern ging die Ökumenische Kampagne 2025 zu Ende – zumindest offiziell. Doch der Geist dieser sechseinhalb Wochen voller Solidarität, Begegnung und Einsatz wirkt weiter. Denn auch wenn noch viel zu tun bleibt: Die grosse Beteiligung von Freiwilligen, Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Bäcker:innen und Pfarreimitgliedern in der ganzen Schweiz zeigt uns: Gemeinsam können wir etwas bewegen.