Bericht Weltklimarat

Abschied von fossilen Energien nötig

20.03.2023
Bericht des Weltklimarats zeigt: Die Staaten müssen endlich entschlossen handeln. Fastenaktion setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein.
Heute hat der Weltklimarat in Interlaken seinen zusammenfassenden Bericht veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Die Staaten müssen endlich Verantwortung übernehmen und entschlossen handeln. Denn die Klimakrise trifft die Ärmsten besonders hart. Dies sieht Fastenaktion in seiner täglichen Arbeit.

Ein Kommentar von Bernd Nilles, Geschäftsleiter Fastenaktion

Nach mehreren umfangreichen Klimastudien (IPCC AR6) und Sonderberichten unter der Beteiligung von tausenden von Klimaforscher:innen aus aller Welt, hat der Weltklimarat (IPCC) heute Montag in Interlaken seine Schlussfolgerungen aus diesen Berichten, sowie seine Empfehlungen vorgelegt. Das, was wir heute vom IPCC hören, ist die wissenschaftliche Grundlage zum Handeln für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Der Klimawandel, wie wir ihn heute bereits erleben, führt zu Schäden, Verlusten und Armut. Wir bei Fastenaktion versuchen, mit unserer Arbeit und auch mit Nothilfe diesen Auswirkungen zu begegnen. Denn zu den Hauptleidtragenden gehören auch die Menschen in den Projektländern von Fastenaktion. Das sieht auch der Weltklimarat so: «Dies hat zu weitverbreiteten nachteiligen Folgen und damit verbundenen Verlusten und Schäden für Natur und Menschen geführt. Verwundbare Bevölkerungsgruppen, die historisch am wenigsten zum aktuellen Klimawandel beigetragen haben, sind unverhältnismässig stark betroffen.» Diese Hilfe wird in Zukunft immer wichtiger und braucht Entwicklungs- sowie Klimafinanzierung.

Klimakrise trifft die Ärmsten am stärksten

Der IPCC weist wie Fastenaktion in seinem Bericht «Das entscheidende Jahrzehnt» erneut darauf hin, dass entschlossenes Handeln in den nächsten sieben Jahren bis 2030 entscheidend ist für das Wohl von uns allen – aber insbesondere für die Menschen im globalen Süden. Der IPCC und Fastenaktion fordern die Einhaltung des jährlich schrumpfenden Restbudgets an CO2. Der Klimawandel betrifft alle Menschen, aber die Folgen für die Ärmsten sind am dramatischsten. In unserer täglichen Arbeit bei Fastenaktion sehen wir das Leid und den Hunger, welche die Klimakrise hervorrufen. Der Bericht des Weltklimarats ist hier eindeutig: Jede zusätzliche Tonne CO2 führt zu mehr Dürren, mehr zerstörerischen Stürmen und weiter ansteigenden Meeren.

Aus fossilen Brennstoffen aussteigen

Der IPCC hat uns heute zudem nochmal deutlich gemacht, dass wir immer noch eine Chance haben die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Politiker:innen, die das als unrealistisch oder hoffnungslos bezeichnen, offenbaren ihre Unverantwortlichkeit und ihren Unwillen, angemessen und zum Wohle aller zu handeln. Leider ist dies die Realität, mit der wir konfrontiert sind. Entsprechend zeigt der IPCC-Bericht, dass Regierungen immer noch mehr Geld für die fossile Wirtschaft ausgeben als für Anpassung und Abmilderung des Klimawandels.

Der Bericht lässt meiner Meinung nach nur einen Schluss zu: Der sofortige Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, um unter 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung zu bleiben. Für diesen Ausstieg sieht der Bericht nur noch wenige Jahre Zeit, sofern wir grosses Leid vermeiden und ein Überleben der Menschheit unter würdigen Bedingungen sichern wollen. Dazu der Weltklimarat in seinem Bericht: «Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide.»

Wir können handeln

Solch eine Zukunft in Sicherheit wird unmöglich sein, wenn wir nicht aus den fossilen Brennstoffen aussteigen. Das gilt zuallererst für reiche Länder wie die Schweiz. Sowohl die Landesregierung, die Kantone, aber auch wir alle können handeln. Dieses Jahr zum Beispiel mit einem klaren «Ja zum Klimaschutzgesetz» am 18. Juni.

Denn die Schweiz kann sich mit hundert Prozent erneuerbarer Energie versorgen und ihre Landwirtschaft klimaneutral ausrichten. Es gibt keinen Grund weiterhin Kohle, Öl und Gas zu nutzen oder in anderen Ländern Regenwälder für unseren Konsum abzuholzen.

Die Hauptaussagen des Weltklimarat-Berichts finden Sie hier auf Deutsch.

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