Medienmitteilung: Jahresbericht 2022

Fastenaktion trägt zur Ernährungssicherheit bei

25.05.2023

Im Jahr 2022 profitierten rund 2.5 Millionen Menschen von der Arbeit von Fastenaktion. Zusammen mit den Partnerorganisationen in den Projektländern sicherte Fastenaktion Zugang zu Nahrung und Saatgut. Die Folgen der Klimakrise und des Ukrainekriegs waren massgebende Faktoren für die Arbeit von Fastenaktion. Klimachaos, Terror und Hunger führten dazu, dass Fastenaktion neben der langfristigen Hilfe auch Nothilfe geleistet hat.

Im vergangenen Jahr verbesserte Fastenaktion die Lebensumstände von rund 624‘000 Menschen direkt, dies durch ihre Aktivitäten in zwölf Landesprogrammen und den drei Internationalen Programmen. Insgesamt bedeutet das für 2.5 Millionen Menschen eine Verbesserung ihrer Lebensumstände – 58 Prozent davon sind Frauen. Gemeinsam mit kleinbäuerlichen Netzwerken, Solidaritätsgruppen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen setzte Fastenaktion 338 Projekte um. Im Fokus der Arbeit stand der Zugang zu genügend und gesunder Nahrung. Dies erreichte Fastenaktion durch die Vermittlung von nachhaltigen Anbaumethoden und die Stärkung von Dorfgemeinschaften. Die Förderung des lokalen Zugangs zu Nahrung und Saatgut war umso dringlicher, da aufgrund des Krieges in der Ukraine und die Verknappung von Getreide, die Preise für Grundnahrungsmittel in vielen Projektländern massiv anstiegen. Dies führte dazu, dass in einigen Projekten von Fastenaktion Nothilfe-Massnahmen getroffen wurden.

Innovatives Projekt im Kampf gegen den Hunger

Fastenaktion lancierte 2022 ein mehrjähriges Projekt zur Förderung der Menschenrechte in Ernährungssystemen: Das Projekt mit dem Namen «Raise» hat zum Ziel, die UNO-Deklaration für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern und Personen im ländlichen Raum (UNDROP) umzusetzen. Zudem soll dadurch die lokal angepasste und agrarökologische Landwirtschaft gefördert und die Versorgung mit Nahrungsmitteln im ländlichen Raum nachhaltig gestärkt werden. Das Projekt wird unter anderem von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziert.

9 von 10 Franken fliessen direkt in die Projekte

Den Ausgaben von 22‘951‘715 Franken standen Einnahmen von insgesamt 23‘968‘947 Franken gegenüber. 86 Prozent der Einnahmen wurden direkt für die Projektarbeit eingesetzt.

Kampagne zu erneuerbaren Energien – überschattet durch den Krieg

Im Jahr 2022 stand die Ökumenische Kampagne zum zweiten Mal unter dem Motto «Klimagerechtigkeit – jetzt». Die Kampagne legte den Fokus auf die Wichtigkeit und die Notwendigkeit von erneuerbaren Energien. Denn aus ethischer Sicht hätte die Schweiz bereits ab dem 15. März 2022 kein CO2 mehr ausstossen dürfen. Die Ökumenische Kampagne ist die wichtigste Sammlungs- und Sensibilisierungskampagne von Fastenaktion. Doch der Angriff Russlands auf die Ukraine überschattete die Kampagne.

Neues wegweisendes Leitbild

Nach rund 25 Jahren erneuerte Fastenaktion ihr Leitbild. Der zentrale Gedanke des neuen Leitbildes: Eine gerechte Welt ohne Hunger und ein Leben in Würde. Es lohnt sich, dafür einzustehen. Das Recht auf Nahrung für alle und ein Leben und Wirtschaften innerhalb planetarer Grenzen – Grundsätze der Arbeit von Fastenaktion – sind ebenfalls Bestandteile des Leitbilds.

Ausblick 2023

Nebst dem Krieg in der Ukraine sind Gewalt und Terror in vielen Ländern, in denen Fastenaktion tätig ist, an der Tagesordnung. Die Projektländer von Fastenaktion sind zudem stark von den Folgen der Klimakrise betroffen. Zunehmende Armut und steigende Nahrungsunsicherheit sind die Folgen – Hungerkrisen sind unausweichlich. Mit den Partnerorganisationen und dem Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe unternimmt Fastenaktion alles, um dagegen zu halten.

Bereits in früheren Hungerkrisen zeigte sich die Wirkung des von Fastenaktion gewählten Ansatzes. Menschen können dank eigenem, lokal angepasstem Saatgut und Anbaumethoden ihre Nahrung produzieren, somit Hunger reduzieren und ihre Lebensumstände verbessern. 2023 ist für die Schweiz in Bezug auf die Klimagerechtigkeit wegweisend. Die Schweiz muss endlich Verantwortung in Bezug auf die Klimakrise übernehmen. Denn die, die am stärksten unter den Folgen der Klimakrise leiden, sind die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben. Klimakrise bedeutet Hunger! Ein Ja am 18. Juni zum Klimaschutzgesetz ist ein Schritt zu mehr Klimagerechtigkeit, ein Schritt zu weniger Hunger auf dieser Welt.

Den Fastenaktion-Jahresbericht 2022 finden Sie hier.

Weitere Auskünfte zum Jahresbericht und der Arbeit von Fastenaktion: Bernd Nilles, Geschäftsleiter Fastenaktion (041 227 59 71)

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