Klimawandel in Guatemala

Das Wetter wird immer unberechenbarer

02.03.2024

Für die Bäuerinnen und Bauern Guatemalas wird es schwieriger, ihre Ernährung sicherzustellen. Die Klimaerwärmung führt zu mehr Dürren und Wirbelstürmen, was Anbau und Ernte von Nahrungsmitteln erschwert. Und Menschen zum Auswandern treibt.

Wie so viele Länder des Südens bekommt auch Guatemala den Klimawandel sehr direkt zu spüren: Neben Extremen wie Dürren oder Wirbelstürmen hat auch die Unberechenbarkeit des Alltagswetters zugenommen. «Entweder es vertrocknet alles, weil es zu lange gar nicht regnet – oder es schwemmt alles weg, weil es plötzlich tagelang sehr heftig regnet», sagt Inés Pérez, die Koordinatorin von Fastenaktion in Guatemala. «Die Wettervorhersagen sind ausserdem weniger verlässlich als früher, was es den Bäuerinnen und Bauern erschwert, zu entscheiden, wann gesät und wann geerntet werden soll.»

Die Folge: Viele Menschen müssen mangels Alternativen ihr Saatgut essen und haben dann keines mehr für die nächste Aussaat. «Und sie müssen inzwischen fast immer Mais dazukaufen, weil sie nicht mehr genug ernten können», sagt Inés. Mais ist die Grundlage für die Tortillas, die fast zu allen Mahlzeiten auf den Tisch kommen. Dass sich die Preise für dieses Grundnahrungsmittel in letzter Zeit mehr als verdoppelt haben, erschwert den kleinbäuerlichen Familien das Leben noch mehr.


Klimawandel gefährdet Landwirtschaft in Guatemala

Wegen der vielen unterschiedlichen Mikroklimas gilt Guatemala eigentlich als Land des ewigen Frühlings. Doch das ändert sich zurzeit dramatisch. «Es gibt Gegenden, wo es fast gar nicht mehr regnet, und wir sorgen uns, dass in diesem Trockenkorridor, der sich durch mehrere Länder Zentralamerikas zieht, irgendwann gar keine Landwirtschaft mehr möglich sein wird.»

Inés Pérez, Koordinatorin in Guatemala, steht vor einer blühenden Hecke.
Inés Pérez ist unsere Koordinatorin in Guatemala und sorgt sich um die Folgen der Klimaerwärmung in ihrem Land.

Schon jetzt wandern Menschen ab, besonders die Jungen. «Viele Männer gehen auf die Fincas der Grossgrundbesitzer an der Küste, wo sie zu einem Hungerlohn auf Plantagen arbeiten», erklärt Inés. Andere machen sich auf den Weg Richtung USA in der Hoffnung auf ein besseres Leben. «Doch dafür müssen sie ihr letztes Hab und Gut verkaufen – und viele überleben die gefährliche Reise am Ende nicht.»


Unterstützung von Fastenaktion wirkt

Die Projekte, die Fastenaktion in Guatemala unterstützt, geben Gegensteuer. «Die Familien, mit denen wir arbeiten, können dank agrarökologischer Anbaumethoden auf die Klimaerwärmung reagieren, haben bessere landwirtschaftliche Erträge und erreichen sogar eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit.» Dies führt dazu, dass weniger abwandern, auch weil sie dank besserer Ausbildung Jobs finden.

Vermehrt gelingt es dank der Unterstützung auch, dass Familien Landtitel bekommen und sich so nicht mehr davor fürchten müssen, von ihrem Land vertrieben zu werden. «Es sind kleine Tropfen der Verbesserung in einem Ozean von Problemen», sagt Inés. «Aber eben auch Hoffnungsschimmer – und Zeichen, dass man etwas verändern kann.»

Fastenaktion entwickelt gemeinsam mit lokalen Partnern Projekte, mit denen wir die Ernährung in Guatemala sichern und den Hunger abwenden. Erfahren Sie hier mehr über unsere Wirkung in Guatemala.

Ein Bäuerin arbeitet mit agrarökologischen Methoden und sammelt Blätter ein.
Agrarökologische Anbaumethoden sichern die Ernährung von bäuerlichen Familien.

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