Kolumbien

Ein Moment der Freude

22.06.2022
Elsy Marulanda
Nach der Wahl von Gustavo Petro zum Präsidenten hat unsere Koordinatorin in Kolumbien, Elsy Marulanda, umgehend reagiert: «Wir freuen uns über diesen ersten Triumph einer linken Regierung. Er gibt uns Hoffnung auf einen Wandel in unserem Land, in dem die Jahre voller Gewalt und Ungerechtigkeit Tausende von Opfern gefordert haben. Wir wollen auch weiterhin zu diesem Wandel beitragen, der Frieden, Würde, Achtung der Menschenrechte, Verteidigung des Territoriums und Vielfalt zum Ziel hat.»

Der am 19. Juni von den Kolumbianerinnen und Kolumbianern gewählte neue Präsident, schaffte die Wahl mit 50,5 Prozent. Gustavo Petro ist ein ehemaliges Mitglied der Guerillabewegung M-19, ehemaliger Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá und bisheriger Senator.

Petro will einen sozialen Wandel einleiten, er strebt tiefgreifende Reformen an. Dazu zählen höhere Steuern für Vermögende und Unternehmen, die Förderung erneuerbarer Energien und die Rohstoffausbeutung bremsen. Die grosse Ungleichheit im Land will er mit kostenloser Hochschulbildung und Rentenreformen ausgleichen. Zudem will er ein Notprogramm gegen Hunger einführen.

Umweltschützerin wird Vizepräsidentin
Erstmals zieht mit Petro in der jüngeren Geschichte Kolumbiens ein bekennender Linker in den Präsidentenpalast in Bogotá ein. Die soziale Kluft im Land ist gross und durch die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger noch einmal stark zugenommen. An Petros Seite wird mit Francia Márquez eine afrokolumbianische Menschenrechtsaktivistin und Umweltschützerin als Vizepräsidentin mit an die Staatsspitze rücken. Sie kämpfte in der von der Gewalt besonders betroffenen Region Cauca, gegen den illegalen Goldabbau, in der Fastenaktion verschiedene Projekte der Partnerorganisationen unterstützt. Sie wurde mehrfach bedroht. Für ihren Kampf erhielt Francia Márquez 2018 den renommierten Goldman-Preis.

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Die Projekte von Fastenaktion unterstützen die demokratische Entwicklung auf Gemeindeebene. Mit Ausbildung zu umweltfreundlichen landwirtschaftlichen Methoden können sich die begünstigten Familien künftig besser ernähren. Dank gemeinsam verwalteter Sparkassen helfen sie sich in Notlagen gegenseitig aus.

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