Tag der Menschenrechte

Jubiläum in dunklen Zeiten

09.12.2023

Am 10. Dezember ist nicht nur der internationale Tag der Menschenrechte, wir feiern gleichzeitig den 75. Geburtstag der Uno-Menschenrechtsdeklaration. Das Jubiläum ist allerdings von zahlreichen Konflikten überschattet. Und trotz enormer Fortschritte seit 1948 gelten Menschenrechte vielerorts nur eingeschränkt – auch in Ländern, in denen sich Fastenaktion für das Recht auf Nahrung einsetzt.

Ein Kommentar von Ralf Kaminski, Redaktor bei Fastenaktion 

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die von der Uno-Generalversammlung am 10. Dezember 1948 verabschiedet wurde, ist ein Meilenstein der menschlichen Zivilisation. Zum ersten Mal überhaupt einigte sich die Weltgemeinschaft auf grundlegende Rechte, die allen Menschen zustehen, egal wer sie sind, an was sie glauben und wo sie leben. Auch 75 Jahre später gibt es guten Grund, stolz auf die Ideen und Prinzipien zu sein, die in diesen 30 Artikeln stecken. 

 

Menschenrechte unter Druck 

Leider ist die Menschheit vielerorts noch immer weit entfernt von dieser Vision einer besseren Welt. Dies illustriert nur schon die hohe Zahl an Konflikten: 2022 nahmen sie laut dem Global Peace Index in 79 Ländern zu, 91 Staaten waren gar in externe bewaffnete Konflikte verwickelt – besonders viel Aufmerksamkeit erhalten aktuell die Kriege in der Ukraine und in Israel.  

Menschenrechte sind meist die ersten Opfer solcher Konflikte. Doch auch in den weitgehend friedlichen demokratischen Ländern stehen sie zunehmend unter Druck, sei es durch ideologisch inspirierte Bücherverbote in US-Schulbibliotheken oder durch Regierungen in Europa, die öffentlich drohen, aus der Europäischen Menschenrechtskonvention auszutreten, um sich nicht an deren Regeln halten zu müssen.

Fastenaktion gibt Gegensteuer

Daneben gibt es zahllose andere Menschenrechtsverstösse, über die kaum geredet wird. Fastenaktion setzt sich insbesondere für das Recht auf Nahrung ein (Artikel 25 der Menschenrechtsdeklaration) und damit verbunden für die Rechte von Bäuerinnen und Bauern. Die für die Ernährung vieler Menschen sehr wichtige kleinbäuerliche Produktion ist in zahlreichen Ländern gefährdet. Rohstoffabbau und industrielle Landwirtschaft schränken den Zugang von Kleinbäuerinnen und -bauern zu Land, Wasser und ihrem eigenen Saatgut immer stärker ein. Dadurch wird die Produktion von nachhaltiger, gesunder Nahrung erschwert. Und oft werden in solchen Situationen die kommerziellen Interessen multinationaler Konzerne geschützt – nicht die Menschenrechte. 

Fastenaktion gibt Gegensteuer und setzt sich auf mehreren Ebenen für das Recht auf Nahrung und bäuerliche Rechte ein. Dies geschieht in unserer Arbeit in den Landesprogrammen von zwölf Staaten des globalen Südens, aber auch durch das Projekt RAISE und an der Uno, wo durch unsere Vermittlung immer wieder kleinbäuerliche Stimmen aus dem Süden zu Wort kommen. So tun wir unseren Teil, um uns dieser besseren Welt anzunähern, die der Uno 1948 vorschwebte.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte finden Sie hier.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Fastenaktion das Recht auf Nahrung am Beispiel Kenias umsetzt? Klicken Sie hier, um in die multimedial erzählte Geschichte der kenianischen Bäuerin Faith «Von der Dürre zur Ernte» einzutauchen.

Kenianische Bäuerinnen bepflanzen ein Feld.
Die Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft wie hier in Kenia ist zentral, um das Recht auf Nahrung zu stärken.

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