Wetterextreme nehmen weltweit zu – in Häufigkeit und Intensität. Betroffen sind alle Weltregionen. In Armut lebende Menschen spüren die Folgen am stärksten. Sie sind die verwundbarsten Bevölkerungsgruppen. Um sie zu schützen, muss das Klima geschützt werden. Dieses Jahr kann die Schweiz einen Schritt Richtung Klimaschutz machen.
Ein Kommentar von Stefan Salzmann, Fachexperte für Energie- und Klimagerechtigkeit bei Fastenaktion
«Die Klimakrise schafft Ungerechtigkeit: Von den Auswirkungen der Klimaerwärmung sind insbesondere Menschen betroffen, die wenig zur Problematik beigetragen haben. Sie verfügen nicht über die finanziellen Mittel für nötige Schutz- und Anpassungsmassnahmen. Auch die immensen Kosten, um bereits entstandene Schäden zu beseitigen, übersteigen ihre finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Klimagerechtigkeit bedeutet, dass Länder, Unternehmen und Menschen, die die Hauptverursacherinnen der Klimakrise sind, auch für deren Folgen und Schäden aufkommen. Zudem müssen sie in der Reduktion von Treibhausgasemissionen vorangehen. Sie stehen in der Verantwortung, sie müssen und sie können handeln.
Kein Vorwärtskommen an der Klimakonferenz in Ägypten
Die Resultate der 27. Uno-Klimakonferenz im November 2022 in Sharm El Sheikh, Ägypten, haben keine Fortschritte gebracht. Angesichts der bestehenden Dringlichkeit, gegen die Klimaerhitzung vorzugehen, sind die Resultate dieser Konferenz enttäuschend. Nur in einem Punkt haben die Verhandlungen einen Schritt in Richtung hin zu mehr Klimagerechtigkeit gemacht. Die Errichtung eines neuen Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste wurde beschlossen. Dieser Fonds ist dringend nötig, um Menschen, die als Folge der Klimaerhitzung ihr Hab und Gut verloren haben, zu unterstützen. Noch unklar ist, wie die notwendigen finanziellen Mittel zusammenkommen werden. Kompensationszahlungen sind aber nur ein Teil der Klimagerechtigkeit. Wichtig ist, dass die Klimaerhitzung nicht weiter zunimmt. Sie soll auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Dafür müssen wir unsere Treibhausgasemissionen reduzieren. Hier kommt der CO2-Ausstoss in der Schweiz ins Spiel.
Ein Schritt zum Klimaschutz in der Schweiz
In der Schweiz hat eine entscheidende Phase begonnen. Das sogenannte Klimaschutz-Gesetz (der indirekte Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative) liegt bereit. Damit übernimmt die Schweiz Verantwortung – auch in Bezug auf die Klimagerechtigkeit. Es enthält unter anderem konkrete Reduktionsziele zum CO2-Ausstoss. Es sorgt für einen besseren Klimaschutz, mehr Innovation und Energiesicherheit in der Schweiz. Und wer kann gegen den Schutz des Klimas und mehr Sicherheit sein? Klimaschutz kommt letztlich allen zugute – uns hier im eigenen Land, doch vor allem den Menschen im globalen Süden, die schon jetzt unter den Folgen der Klimakrise leiden.»
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