Es ist an der Zeit, die Ursachen des Hungers zu beseitigen
In Burkina Faso hat sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Aufgrund terroristischer Anschläge im Norden und an den Grenzen des Landes sind in unseren Projektgebieten rund 500'000 Menschen intern auf der Flucht, von denen mehr als die Hälfte Kinder sind. Dies – sowie die Massnahmen gegen Covid-19 – verdoppelte die Zahl der Menschen, die zeitweise Hunger leiden, auf 3.3 Millionen (März 2021).
Der Klimawandel hinterlässt Spuren. Die alljährliche Hungerperiode vor der Ernte, die Soudure, ist noch lange nicht Geschichte. Im Gegenteil: Ernteausfälle zu bewältigen wird immer schwieriger.
Viele junge Männer lassen sich vom Goldrausch anstecken. Sie brechen dafür ihre Ausbildung ab und versuchen als Kleinschürfer das grosse Geld zu machen. Junge Familien nehmen ihre Kinder aus der Schule und setzen sie an den Goldschürfestätten der gefährlichen und vergifteten Umwelt aus. Gegen die Gefahren in den engen Stollen und die giftigen Chemikalien sind die Goldgräber meist nur ungenügend geschützt. Und die tatkräftigen Haushaltsmitglieder fehlen zu Hause auf den Feldern. Doch selbst wenn sie das Land nutzen, fehlt es den Kleinbauernfamilien an Landtiteln. Sie können leicht von ihren Feldern und aus Dörfern vertrieben werden, wenn Grossgrundbesitzer und Bergbaufirmen Ansprüche auf das Land stellen.
Zugang zu Land, Nahrung und mehr Einkommen
Die in den Projekten von Fastenaktion engagierten Burkinabe – in der Mehrheit Frauen – erfahren in Schulungen, wie sie die ihnen zustehenden Rechte einfordern können. Denn Rechte bedeuten Zugang zu Land, sichern langfristig die Ernährung und fördern das friedliche Zusammenleben. Die Projekte erarbeiten gemeinsam Sicherheitskonzepte, um sich gegen Überfälle und Anschläge zu schützen. Mit der Unterstützung von Fastenaktion erhalten die Familien zudem Ausbildung zu angepasster Landwirtschaft und vielfältigem Saatgut. Dadurch können sie besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren. Zusätzlich gründen sie Solidaritätsgruppen, in die sie regelmässig Geld einlegen und sich in Notlagen ohne Zinsen gegenseitig aushelfen können. Besonders beliebt sind Ausbildungen, welche zusätzliches Einkommen bringen: die Herstellung von Seife oder die Produktion von Soumbala, einem Gewürz aus dem Samen des Néré-Baums.
Was wir mit Ihrer Hilfe erreichen wollen
- 450 weitere Haushalte verfügen dank Ausbildung in Landwirtschaft und Viehzucht über mehr Einkommen.
- 55 Diskussionen an Goldschürfestätten werden organisiert, welche die teilnehmenden Schürfer – meist junge Männer – für die Gefahren ihrer Arbeit sensibilisieren.
- 3000 Frauen und 300 Männer sind neu Mitglieder von Solidaritätsgruppen.
Hier finden Sie das halbjährliche Bulletin unserer Partnerorganisationen in Burkina Faso zum Thema Agrarökologie.
Burkina Faso | Bevölkerung | Bruttonationaeinkommen pro Kopf | Alphabetisierung | Kindersterblichkeit | Lebenserwartung |
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![]() | 17 Mio. | 670 US-$ | 23.6 % | 10.2 % | 56 Jahre |
![]() | 7.9 Mio. | 82 730 US-$ | 99.6 % | 0.43 % | 83 Jahre |
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Burkina Faso | ||
Bevölkerung | 17 Mio. | 7.9 Mio. |
Bruttonationaeinkommen pro Kopf | 670 US-$ | 82 730 US-$ |
Alphabetisierung | 23.6 % | 99.6 % |
Kindersterblichkeit | 10.2 % | 0.43 % |
Lebenserwartung | 56 Jahre | 83 Jahre |
Projektverantwortliche


Koordination

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