Indien

Mit eigener Kraft aus Verschuldung und Abhängigkeit

Die indische Regierung betreibt eine Entwicklungspolitik zum Nachteil der Armen und der Umwelt. Fastenaktion engagiert sich mit den besonders benachteiligten Adivasi und Dalits.

Mit dem Verlust des eigenen Stücks Land ihrer Lebensgrundlagen beraubt, fristen unzählige Adivasi und Dalits in Indien ein Dasein am Rand der Gesellschaft, in Sklaverei ähnlicher Abhängigkeit von Grossgrundbesitzern, Händlern und Geldverleihern. Um zu überleben, nehmen Adivasi und Dalits externe Kredite auf, die sie oft in Abhängigkeit, Schuldknechtschaft und Migration führen. Die Frauen leiden zusätzlich unter geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt. Besorgniserregend ist der schrumpfende Handlungsspielraum für die Zivilgesellschaft. Medien, Aktivisten und Aktivistinnen für Menschenrechte sowie Nichtregierungsorganisationen werden immer wieder mit willkürlichen Anklagen der Staatsgefährdung gegängelt. Aktuell leidet Indien stark unter der Corona-Pandemie.

Befreiung von Schulden und langfristig gesicherte Lebensgrundlagen

Mit Unterstützung der Partnerorganisationen der Fastenaktion gründen Adivasi und Dalits Dorforganisationen und bauen gemeinsame Sparkassen auf, um in Notsituationen interne Darlehen vergeben und die Aufnahme von externen Krediten zu Wucherzinsen vermeiden zu können. Die bewusste Rückbesinnung auf ihre spirituell-religiösen und kulturellen Traditionen verleiht den Gemeinschaften enorme Kraft. Damit einher geht auch das Bewusstsein, wie wichtig der Zugang zu eigenem Land ist. Denn auf eigenen Feldern können die Familien mit traditionellen Anbaumethoden, ergänzt mit agrarökologischen Ansätzen und mit vielseitigem Saatgut, ihre Selbstversorgung sichern. Dazu arbeiten sie auch mit den staatlichen Landwirtschaftsforschungsinstituten zusammen. Derart in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, können Adivasi und Dalits ihre Interessen auch auf politischer Ebene vertreten und treten zu den Wahlen in die lokalen Gemeinderäte an.

Was wir mit Ihrer Hilfe erreichen wollen

  • 2000 Männer und 2000 Frauen gründen neu Dorforganisationen und Getreidesparkassen.
  • 1000 Familien befreien sich neu von den Schulden.
  • 2000 Familien bemühen sich um Zugang zu eigenem Land.
  • 2000 Mädchen werden neu eingeschult.
  • 50 Frauen werden neu zu Gemeinderätinnen gewählt.

Landwirtschaft zur Selbstversorgung erweist sich in der Coronakrise als hilfreich.

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IndienLandesflächeBevölkerungLebenserwartungAlphabetisierungBruttonationaleinkommen pro Kopf
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Lebenserwartung66 Jahre83 Jahre
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Landesprogramm Indien

Tobias Buser
Tobias Buser

Programmverantwortlicher Indien und Madagaskar

+41 41 227 59 52
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