Sich als Gemeinschaft selber helfen, trotz schwindender Ressourcen
Die Bevölkerung Senegals – 80 Prozent sind in der Landwirtschaft tätig – leidet unter dem Klimawandel und zunehmender Wüstenbildung. Um Hunger und Armut zu entgehen, sind innovative Ansätze gefragt.
Senegal gehört zu den ärmeren Ländern der Welt. Politisch ist es recht stabil, bei den Präsidentschaftswahlen 2019 wurde Macky Sall wiedergewählt. Der aktive Dialog zwischen christlichen und muslimischen Religionen schafft ein Klima der gegenseitigen Toleranz. Die Coronakrise brachte bis Ende 2020 nur wenige Todesfälle, aber die Versammlungsverbote wurden rigoros durchgesetzt. Dies erschwerte die Arbeit in den Projekten. Allgemein nimmt der politische Druck etwas zu – Lobby-Aktivitäten müssen vorsichtig geplant werden.
Die Ernährungssituation bleibt aufgrund der Klimaerwärmung und den unregelmässigen Regenfällen fragil. Immer noch hat ein Viertel der ländlichen Haushalte während der jährlichen Knappheitsperiode zu wenig zu essen. Die Bauernfamilien sind unter Druck mehr zu produzieren, zu immer ungünstigeren Bedingungen. Dabei geraten viele in eine Schuldenspirale. Auch die Fischerei leidet: Es gibt weniger Fische, auch weil die Mangroven, wo ihre Jungen aufwachsen, schwinden.
Sicherheit für 50’000 Mitglieder
Im Zentrum des Programms stehen Solidaritätsgruppen, Kalebassen genannt. Rund 50‘000 Gruppenmitglieder – 90 Prozent von ihnen Frauen – legen regelmässig Geld ein. Innerhalb dieser Gruppen können sich die Mitglieder in Notlagen ohne Zinsen gegenseitig aushelfen und sich so langfristig entschulden.
Die Kalebassen sind nicht nur ökonomisch, sondern auch innerhalb der Gesellschaft aktiv. Ihre Vernetzung sorgt für Unabhängigkeit und fördert den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Gleichzeitig werden die Gruppen dabei unterstützt, gemeinsam zusätzliche Felder zu bewirtschaften und mehr Nahrung zu produzieren. Wichtige Grundlage dafür ist lokales Saatgut für Hirse und Mais. Gemeinsame Grosseinkäufe von Speiseöl oder Seife schonen zusätzlich den Geldbeutel.
Was wir im nächsten Jahr mit Ihrer Hilfe erreichen wollen
- Die Kalebassen sichern die Ernährung ihrer Mitglieder mit insgesamt 1050 Tonnen Nahrungsreserven (Gemeinschaftsfelder und -speicher).
- 80 gezielte Interventionen der Solidaritätsgruppen bei Behörden führen dazu, dass neue Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Besonders wichtig sind Schulräume, Strassen, Stromversorgung, Wasserversorgung oder Markthallen.
Senegal | Lebenserwartung | Kindersterblichkeit | Alphabetisierung | BNE pro Kopf | Bevölkerung |
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![]() | 63 Jahre | 6.0 % | 52.1 % | 1 070 US-$ | 14.13 Mio. |
![]() | 83 Jahre | 0.43 % | 99.6 % | 82 430 US-$ | 7.95 Mio. |
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Senegal | ||
Lebenserwartung | 63 Jahre | 83 Jahre |
Kindersterblichkeit | 6.0 % | 0.43 % |
Alphabetisierung | 52.1 % | 99.6 % |
BNE pro Kopf | 1 070 US-$ | 82 430 US-$ |
Bevölkerung | 14.13 Mio. | 7.95 Mio. |
Landesprogramm Senegal


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