Immer wieder taucht die Frage auf, wie Fastenaktion die Konzernverantwortungsinitiative mitfinanziert. Geschäftsleiter Bernd Nilles antwortet auf die drängendsten Fragen.
Es ist sehr bedauerlich, dass es der Konzernlobby gelungen ist, vom eigentlichen Thema – dem bestmöglichen Schutz von Menschenrechten und Umwelt – abzulenken. Gleichzeitig ist es gut, dass die vielen Spenderinnen und Spender, die uns bei unserem Einsatz für die Konzernverantwortung spezifisch unterstützen, in der Zeitung lesen können, dass ihr Geld wirkungsvoll eingesetzt wird. Gerade in den letzten Tagen haben die Spenden für die KVI bei Fastenaktion wieder zugelegt. Vielen unserer Spender/innen scheint bewusst zu sein, dass es schwer ist, sich gegen die mächtigsten Konzerne der Welt, von denen nun mal viele in der Schweiz ansässig sind, durchzusetzen.
Warum engagiert Fastenaktion sich für die Konzernverantwortungsinitiative?
Seit Jahrzehnten wissen wir durch die Projektpartnerorganisationen, was Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in Afrika, Asien und Lateinamerika anrichten. Diese führen zu Armut und Leid, und es ist einer unserer Kernaufträge, dem etwas entgegenzusetzen. Erst suchten wir den Dialog mit der Verwaltung und den Unternehmen, doch daraus resultierten bloss freiwillige Massnahmen. 2012 wurden die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedet, und Fastenaktion hat sein Engagement verstärkt. 2013 wurde der erste Bericht zu der geplanten Mine in Tampakan (Philippinen) und den damit verbundenen Vertreibungen der Indigenen veröffentlicht. Dann, 2016, haben wir zusammen mit vielen anderen die Konzernverantwortungsinitiative eingereicht.
Wie finanziert Fastenaktion sein Engagement?
Pro Jahr sammeln wir rund 15 Millionen Franken an Spenden. Menschen spenden uns für Projekte der direkten Armutsbekämpfung, für Recherchen und fachliche Arbeit zu den Ursachen von Armut, für Bildungsarbeit und auch für Kampagnen. Davon geben wir seit 2016 pro Jahr im Durchschnitt 50‘000 Franken für den Mitgliederbeitrag und die Finanzierung der Kampagne der Konzernverantwortungsinitiative aus. Das sind weniger als 0,3 Prozent unseres Budgets. Gleichzeitig finanzieren wir im Umfang von sechs Millionen Franken, mit Hilfe der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), Programme zur Armutsbekämpfung in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie Sensibilisierungsarbeit.
Braucht Fastenaktion Gelder von der Deza, um die KVI zu finanzieren?
Nein. «Deza-Gelder» dürfen nicht für politische Lobbyarbeit in der Schweiz eingesetzt werden. Daran halten wir uns. Für unser politisches Engagement verfügen wir über genügend Spendengelder.
Damit wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen, in der Menschen Rechte haben und die Umwelt intakt ist – und das weltweit! Und damit unser Wohlstand nicht auf Kosten anderer erwirtschaftet wird.