Der päpstliche Appell zur Kehrtwende

20.12.2016

In seiner Enzyklika Laudato Si’ schreibt Papst Franziskus von einem notwendigen Kurswechsel. Damit liefert er Anstösse, die nicht nur für Fastenaktion wertvoll und wichtig sind.

«Welche Art von Welt wollen wir denen hinterlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?» Diese Frage von Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato Si’ stellt sich angesichts der vielfältigen ökologischen und sozialen Herausforderungen. Franziskus appelliert, dass wir Menschen einen notwendigen Kurswechsel realisieren, und liefert wertvolle Elemente für diesen Wandel. Was unserem «gemeinsamen Haus», wie die Enzyklika die Erde bezeichnet, an Verschmutzung, Zerstörung oder durch Klimawandel widerfährt, gilt es «schmerzlich zur Kenntnis zu nehmen», um aktiv zu werden. Umweltproblematik und soziale Ungerechtigkeit lassen sich nicht voneinander losgelöst verstehen, es braucht ganzheitliche Ansätze für Lösungen.

Neue Beziehung zur Schöpfung

Umweltvergiftung durch Bergbau, Dürren oder Ansteigen des Meeresspiegels treffen zuerst die Armen und verstärken damit die bestehende Ungleichheit. Zentral ist die Frage der Gerechtigkeit und diese verwandelt sich angesichts von Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Verletzung grundlegender Menschenrechte «in einen Appell zur Solidarität und in eine vorrangige Option für die Ärmsten».

Im Sinn dieses Appells zur Solidarität stärkt Fastenaktion Menschen im Süden, dass sie ihre Lebensgrundlagen schützen und ihre Rechte kennen, so etwa die Familien in Kolumbien, deren Lebensgrundlagen durch die geplante Mine La Colosa bedroht sind.

Alle sind wir aufgerufen, unseren Beitrag zu leisten. Es geht nicht nur um eine Veränderung im Süden, sondern ebenso im reichen Norden. Auf politischer Ebene braucht es langfristiges Denken, Entschiedenheit, globale Interessen stärker zu gewichten als Eigeninteressen und die nötigen politischen und wirtschaftlichen Massnahmen zu treffen. Zum Umdenken sind wir auch als Einzelne und Gruppen aufgerufen.

Es braucht eine neue Kultur, die auf dem «Bewusstsein des gemeinsamen Ursprungs, einer wechselseitigen Zugehörigkeit und einer von allen geteilten Zukunft gründet». Dieses Bewusstsein konkretisiert sich in einem neuen Lebensstil, befreit von der «konsumorientierten Gleichgültigkeit» hin zu Genügsamkeit und bewusstem Konsum. Anliegen von Menschen aus dem Süden vertreten, das Bewusstsein weltweiter Verbundenheit und einen zukunftsfähigen Lebensstil fördern – dies sind denn auch wichtige Elemente der Arbeit der Fastenaktion.

Die menschliche Fähigkeit zu Veränderung

Laudato Si’ beinhaltet eine dringliche, aber hoffnungsvolle Perspektive. Sie vertraut auf die menschliche Fähigkeit zu Veränderung, würdigt Initiativen für Umweltschutz sowie Solidarität und ermutigt zu Kreativität und Dialog. Dass wir uns davon anstecken lassen, lohnt sich – es steht viel auf dem Spiel.— Susann Schüepp

Lesen Sie mehr dazu in unserer neusten Publikation des «Perspektiven».

 

 

Bild: Landschaft im hochandinen Bereich in Kolumbien, die durch den Bau einer Mine bedroht wird.

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