«Raise» hat zum Ziel, die UNO-Deklaration für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern und anderer Personen im ländlichen Raum (UNDROP) umzusetzen. Zudem soll dadurch die lokal angepasste und agrarökologische Landwirtschaft gefördert werden. Die Direktorin Nori Ignacio von Searice, einer Partnerorganisation von Fastenaktion in Südostasien, welche das Projekt vor Ort begleiten wird, meint zu «Raise»: „Wir sind der Ansicht, dass Initiativen, die zu sinnvollen Veränderungen in den Gemeinschaften beitragen sollen, nur dann nachhaltig sein können, wenn die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wirklich im Vordergrund stehen und gemeinsam handeln. Mit dem RAISE-Projekt können wir Menschenrechte und die Ernährungssicherheit stärken und mit unseren bäuerlichen Partnern zusammenarbeiten. Mit Raise bekommen sie den Raum, der ihnen zusteht, sie können die ihnen zustehenden Rechte einfordern und die Verantwortlichen können zur Rechenschaft gezogen werden.“
Dies geschieht durch Schulungen von Bäuerinnen und Bauern, Jugendlichen und Kindern über die Bauernrechte. Ein weiteres Element ist die gemeinsame Entwicklung von Vorschlägen für die Verbesserung von nationalen Gesetzen mit Bezug zu Bauernrechten und die Mitgestaltung von Landwirtschafts- und Ernährungsprogrammen. Gleichzeitig werden die Regierungen der Projektländer in einem gemeinsamen Dialog für die kritische Situation von Bäuerinnen und Bauern und auf alternative Anbausysteme wie die Agrarökologie sensibilisiert. Auf globaler Ebene sind zahlreiche Aktivitäten geplant, damit die bäuerlichen Rechte auf UNO-Ebene im Sinne der Betroffenen umgesetzt werden, zum Beispiel durch einen Sonderberichterstatter für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern. Das Projekt wird unter anderem von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziert.
„Die DEZA setzt ihr Engagement für eine gerechtere, partizipative, integrative und verantwortungsvolle Gouvernanz der Ernährungssysteme fort. Dies erfolgt unter anderem mit ihrem Beitrag an mehrere Projekte zur Stärkung der Menschenrechte. Die Organisationen, die Raise umsetzen werden, verfügen über ein ausgezeichnetes Netzwerk innerhalb der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften, deren Nahrungsmittelund Ernährungsunsicherheit hauptsächlich durch Ungleichheiten geschaffen wird. Das Projekt wird insbesondere die Fähigkeiten dieser Bauernfamilien, vor allem von Frauen und Jugendlichen, stärken, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, indem es beispielsweise ihren Zugang zu Land, Saatgut, Finanzierung oder Bildung fördert“, erklärt Alessandra Roversi vom Globalen Programm für Ernährungssicherheit.
Aktuell und verstärkt durch die Pandemie ist die Anzahl Menschen, welche an Hunger leiden, auf über 800 Mio. gestiegen. Gleichzeitig sind die Nahrungsmittel produzierenden Bäuerinnen und Bauern am stärksten von Armut und Hunger betroffen. Das Recht dieser Bevölkerungsgruppen auf Mitgestaltung einer lokal angepassten Landwirtschafts- und Ernährungspolitik ist in der UNDROP festgehalten und muss dringend ermöglicht werden. Dies ist umso wichtiger, weil die Bäuerinnen und Bauern in ihrer Produktion von Nahrungsmitteln in mehrfacher Hinsicht beeinträchtigt werden, wie durch den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt, die Verschlechterung der Bodenqualität oder den fehlenden Zugang zu Land oder Saatgut.