Fastenaktion Event an der COP26

Herausforderungen und Chancen von erneuerbaren Energien in indigenen Gebieten

04.11.2021

«Energie für was? Energie für wen?»

Diese Fragen standen im Zentrum des der Fastenaktion und Partnerorganisationen durchgeführten Events an der Klimakonferenz COP26.
Energie benötigen wir alle in unserem Alltag. So auch indigene Gemeinschaften auf dem Land in Brasilien und Kolumbien. Sei es, um den gefangenen Fisch zu lagern oder zum Betrieb von Wasserpumpen für die Bewässerung von Feldern. Und – um die Klimaerhitzung zu begrenzen – müssten es erneuerbare Energien sein.

Stimmen aus Kolumbien und Brasilien
Aber nicht alle erneuerbare Energieprojekte sind per se gut. Davon berichteten vier indigene Frauen am Event.
Juma Xipaia und Alessandra Korap Munduruku, indigene Anführerin des Xipaya, respektive Munduruku-Volkes, berichtete mit eindrücklichen Worten, wie der Bau des Belo Monte Staudammes in Brasilien das Leben ihrer Gemeinschaften verändert hat. Mit dem Bau des Staudammes kam auch Gewalt und Korruption in die Region. Die beiden Frauen zeigten zudem sehr deutlich, dass grosse, aber auch kleine Wasserkraftwerke Lebensgrundlagen bedrohen können, wenn sie nicht nachhaltig geplant werden. Zum Beispiel kann durch solche Kraftwerke die Wanderung von Fischen gestört werden. Im Juruena-Bassin beispielsweise sind 160 mittlere und kleinere Wasserkraftwerke geplant.

Zitat Juma Xipaia, des Xipaia Volkes, Brasilien
Ich kann mir meine Welt ohne Belo Monte leider nicht mehr vorstellen. Die negativen Auswirkungen betreffen nicht nur die Umwelt, sondern auch soziale, kulturelle und spirituelle Dimensionen. Sie Verändern unsere Leben, Geschichten, und unsere Spiritualität.

Ati Gunnawi, von der indigenen Gemeinschaft Arhuaca im Norden Kolumbiens, erklärte wie sich ihre Gemeinschaft wiederholt wehren musste gegen den Bau von Staudämmen im Fluss Don Diego. Sie zeigte auch, wie die Gemeinschaften nach Alternativen für ihre Bedürfnisse suchten und beschlossen Solaranlagen für den Betrieb einer Schule zu installieren.

Zitat Ati Gunnawi Viviam, der Arhuaca Gemeinschaft, Kolumbien:
Das ist eine gute Gelegenheit um Netzwerke zu stärken und um Sonnenenergie zu nutzen. Die Projekte erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaften, die sich das wünschen.

Eine andere Möglichkeit schilderte Sineia Bezerra do Vale. Ihre Gemeinschaft des Wapichana-Volkes in Roraima (Brasilien) baut auf Sonne und Wind zur Energieproduktion. Die Gemeinschaft hat sich dafür entschieden, die starken Winde bei ihnen zu nutzen und mittels Windräder Strom zu produzieren. Zurzeit installieren sie zusätzlich Solaranlagen. So konnten sie die Abhängigkeit von Diesel-Generatoren reduzieren.

Der Schutz von Urwälder ist essentiell für Klimagerechtigkeit
An der COP26 setzen sich die vier Frauen für die Anliegen ihrer Gemeinschaften ein – auch mit Lösungsideen im Gepäck. Denn der Einsatz für die Rechte und Bedürfnisse der indigenen Völker trägt direkt zum Schutz von Urwälder und Biodiversität bei. Für Klimagerechtigkeit ist dies essentiell. Der Kampf gegen die Klimaerhitzung ist dringend und muss an Tempo gewinnen. Er soll gleichzeitig genutzt werden, um die Lebensgrundlagen von ländlichen und indigenen Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu verbessern.

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