Auskunft: Matthias Dörnenburg, Leiter Kommunikation Fastenaktion, 041 227 59 21
28.5.2018, Luzern: Das Jahr 2017 stand im Zeichen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Der Herausforderung, Antworten auf die Umwelt- und Lebensstilfragen, sowie die wachsenden Ungerechtigkeiten zu finden, begegnet Fastenaktion mit der neuen Strategie. In der Projekt- und Kampagnenarbeit standen die Themen Landraub, Solidaritäts-Kalebassen und energieeffiziente Öfen im Zentrum.
Geld gewonnen – Land zerronnen
Mit der Ökumenischen Kampagne 2017 thematisierte Fastenaktion die Verknüpfung von Landraub, und Palmölproduktion mit dem Investitionsgebaren von Schweizer Banken. Eine der Fastenaktion und HEKS im März 2017 publizierte Studie zeigte auf, dass beispielsweise Credit Suisse zwischen 2009 und 2016 Finanzdienstleistungen für Palmölfirmen in der Höhe von 901 Millionen US-Dollar erbracht hat. Im Herbst wurden schliesslich die Schweizer Detailhändler aufgefordert weniger Palmöl in ihren Produkten zu verwenden. Mit der lancierten Onlinepetition konnten innerhalb von zehn Tagen 10’000 Unterschriften gesammelt werden, die schliesslich zu Gesprächen mit den grossen Detailhändlern führten. Es zeigt sich sowohl in der Schweiz wie in ganz Europa, dass die Konsumentinnen und Konsumenten ein grösseres Bewusstsein für die Palmölproblematik entwickelt haben.
Kalebassen und energieeffiziente Öfen
Beispielhaft zeigen die Erfolge aus der Projektarbeit, wie sich langjährige Zusammenarbeit und Innovation verstärken: Mittlerweile sind im Senegal mehr als 900 sogenannte «Kalebassengruppen» aktiv, die Gemeinschaften stärken und rund 350’000 Menschen gegen Verschuldung und Armut (Spargruppen) absichern. Den erfolgreichen Ansatz plant die senegalesische Regierung nun offiziell in ihr Programm aufzunehmen. Durch das Carbon Projekt in Kenia sind bereits mehr als 5700 Öfen in Betrieb. Diese verbessern die Gesundheit, reduzieren den CO2 Ausstoss massiv und schränken den Holzverbrauch deutlich ein. Sämtliche Ofenbenutzerinnen bestätigen zudem, dass sich ihr Leben vereinfacht hätte und die Luftqualität in der Küche deutlich besser sei.
Aussichten
2017 gingen die Einnahmen leicht, um 862’908 Franken zurück und liegen jetzt bei 20’769’149 Franken. Das Budget wurde im Bereich neuer Ambitionen nach unten korrigiert, wodurch die 14 Landesprogramme erfolgreich weitergeführt werden konnten. Für 2018 wird mit einer Trendwende gerechnet, da die Zahlen des ersten Quartals zuversichtlich stimmen. Fastenaktion dankt allen Privatspenderinnen und -spendern, Institutionen, Pfarreien, und engagierten Personen für ihre tatkräftige Unterstützung. Der Finanzbericht zeigt, dass mit den anvertrauten Mitteln sorgfältig und haushälterisch umgegangen wird. Wichtig ist die ehrenamtliche Arbeit der zahlreichen Personen – vor allem in den Pfarreien – die einen grossen Beitrag zur Sensibilisierungs- und Sammeltätigkeit der Organisation leisten.