Mit Solidarität Schulden und Hunger vermeiden
65 Prozent der Bevölkerung im Senegal sind in der Landwirtschaft tätig, doch die Klimakrise und die zunehmende Trockenheit gefährden die Ernährungssicherheit. Dank Solidaritätsgruppen können sich die Menschen in Notlagen gegenseitig aushelfen – und entgehen so dem Hunger.
Das Landesprogramm auf einen Blick
Solidaritätsgruppen gegen Hunger
Die wirtschaftliche Lage im Senegal bleibt für viele schwierig. Klimaerwärmung sowie gestiegene Lebensmittel- und Energiepreise und die zunehmende Verstädterung machen den Menschen zu schaffen. Damit steigt das Risiko für Hunger. Dem wirkt Fastenaktion erfolgreich entgegen mit dem lokal entwickelten Ansatz der Solidaritätsgruppen – Kalebassen genannt wegen dem traditionellen Gefäss, in dem die Gruppen jeweils Geld sammeln. Die Beiträge sind anonym und freiwillig, die Würde aller wird gewahrt. Ihre Mitglieder können sich in Notlagen mit zinslosen Darlehen gegenseitig aushelfen und sich längerfristig entschulden.
Unternehmerisches Denken und Handeln
Die Kalebassen fördern zudem den Austausch von Wissen und Erfahrung innerhalb der Gemeinschaft. Ergänzend unterstützen sie die Bewirtschaftung von Gemeinschaftsfeldern und ermöglichen gemeinsame Grosseinkäufe von Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs wie Seife und Waschmittel, was den Geldbeutel der einzelnen Mitglieder zusätzlich schont. Zudem werden sie dadurch in unternehmerischem Denken und Handeln geschult und können die Mittel ihrer Kalebassen substanziell erhöhen. Die Gruppeneinkäufe sorgen ausserdem für eine gute soziale Durchmischung der Gruppen, denn auch die wohlhabenderen Familien wissen den Zugang zu günstigen Produkten zu schätzen.
Unterstützen Sie unseren Einsatz gegen Hunger und Armut im Senegal
Ziele

Ernährung sichern
Da die Kalebassen auch landwirtschaftliche Produkte herstellen und verarbeiten, liegen in den Gemeinschaftsspeichern rund 1000 Tonnen Nahrungsreserven, die in der jährlichen Hungerperiode verteilt und danach zurückbezahlt werden. Dieser Vorrat sichert auch die Ernährung der Familien der Kalebassen-Mitglieder.
Schulden vermeiden
Rund 80 000 Personen – 95 Prozent von ihnen Frauen – sind Mitglied einer Kalebasse und verhindern so Verschuldung. Die Familien verfügen dadurch auch über die notwendigen Mittel, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Diese erhöhte soziale Sicherheit ermöglicht gemeinschaftliche ökonomische Aktivitäten, etwa die Herstellung und den Verkauf von Babymehl, Gewürzmischungen, Flüssigseife und anderen Produkten.
Grundversorgung verbessern
Über 60 Netzwerke auf Bezirksebene verhandeln mit den Behörden über einen besseren Zugang der Bevölkerung zu Saagut, Infrastruktur (Wasser, Strassen, Strom, Schulzimmer) und anderen Dienstleistungen. Dafür werden auch etwa 40 öffentliche Anlässe durchgeführt, um den Anliegen mehr Gewicht zu geben und den Dialog zwischen Bevölkerung und Behörden zu fördern.
Was bewirken wir dank Ihrer Hilfe?
Mit 50 Franken
erhält eine Familie Saatgut für den Anbau von nährstoffreicher Nahrung
Mit 80 Franken
unterstützen Sie den Bau eines nachhaltigen Gemeinschaftsgartens
Mit 150 Franken
fördern Sie ertragreiche Anbaumethoden für eine ganze Dorfgemeinschaft
Kontakt


Djibril Thiam
Koordinator Senegal

Fatou Gueye
Koordinatorin Senegal
Materialien
Hier finden Sie alle Dokumente zu unserem Landesprogramm im Senegal