Bedroht von Hunger und Vertreibung
In der Diözese Jashpur im Bundesstaat Chhattisgarh machen die Adivasi rund 80% der Bevölkerung aus. Das Gebiet ist hügelig, dicht bewaldet und reich an Wasserläufen, doch schwer zugänglich. Hier besitzen die Adivasi eigenes Land und leben vom Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten, sowie vom Sammeln von Waldprodukten. Dabei sind sie von den Monsunregen abhängig. Meist reichen ihre Nahrungsmittel nicht für das ganze Jahr. Deshalb müssen viele Familien sich als billige Arbeitskräfte verdingen oder Kredite zu horrenden Zinsen aufnehmen. Das Gebiet ist auch reich an Bodenschätzen, was Bergbaufirmen anzieht. Aktuell sind die Adivasi daher zusätzlich von Enteignung und Vertreibung bedroht.
Unabhängigkeit dank Getreidesparkassen
Die Diözese Jashpur unterstützt die Adivasi in 180 Dörfern dabei, sich gemeinschaftlich zu organisieren und mittels Getreidesparkassen Vorräte anzulegen. Dadurch können sie sich in Zeiten des Mangels und bei Notfällen mit Krediten gegenseitig helfen, ohne in die Fänge der Geldverleiher zu geraten. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Stärkung des Selbstbewusstseins der Bevölkerung und gemeinsame Aktivitäten, unter anderem, damit sie ihr traditionelles Land auf dem Rechtsweg selbst verteidigen können.
Viele Adivasi leben aufgrund von Ausbeutung durch Grossgrundbesitzer und Geldverleiher mit hohen Schulden. Durch Solidarität in Spargruppen, traditionelle und natürliche Anbaumethoden sowie vielseitigem Saatgut schaffen sie es, schuldenfrei zu werden und sich von der Abhängigkeit zu lösen. Sie lernen ihre Rechte kennen und durchzusetzen.
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Die Adivasi verteidigen ihre Rechte
Der Fifth Schedule der Indischen Verfassung verleiht den Adivasi in ihren Kerngebieten weitreichende Minderheitenrechte. So haben sie das Recht ihr Land autonom zu verwalten, es darf nicht von Nichtadivasi gekauft werden. Doch diese Gesetze werden häufig nicht respektiert. Bergbaufirmen haben nicht nur Landkonzessionen erhalten um Gold, Bauxit und Edelsteine abzubauen: Sie brauchen dafür auch Strom und planen aktuell zwei Staudämme an den Flüssen Ib und Lawa. Deshalb leiten die Adivasi nun – wie im Gesetz vorgesehen und unterstützt von den Mitarbeitenden der Diözese – die Beschlüsse ihrer Gemeindeversammlungen offiziell an die lokalen Behörden weiter. Dadurch werden sie verbindlich und können von der Regierung nicht mehr einfach ignoriert werden. Gleichzeitig haben die von den Staudämmen Betroffenen eine Klage vor Gericht eingereicht. Die Adivasi treffen sich regelmässig, um Informationen über die Megaprojekte auszutauschen und ihren Forderungen bei den zuständigen Stellen Nachdruck zu verleihen.
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