Der Boden kann die Menschen nicht mehr ernähren
Auf einem Quadratkilometer in Haiti leben doppelt so viele Menschen wie in der Schweiz. Dies führt dazu, dass auch an sehr steilen Hängen noch Landwirtschaft und Viehzucht betrieben wird. Als Folge davon erodieren die Böden rasch und können kein Wasser mehr speichern. Für viele Menschen ist die Produktion von Holzkohle die einzige Möglichkeit an Bargeld zu kommen, um damit Schulgebühren oder medizinische Behandlungen zu bezahlen. So werden auch noch die letzten Bäume in den Hügeln gefällt und das Problem verschärft sich weiter.
Mit Aufforstung, Ausbildung und Solidaritätsgruppen gegen die Armut
Die Organisation Piod begann vor rund zwölf Jahren die steilen Hänge am Morne August in Désarmes aufzuforsten. Zunächst mit eigenen Mitteln und der freiwilligen Mitarbeit der Bevölkerung, später mit Unterstützung der Fastenaktion. Bereits sind über 20 Hektaren Wald wieder aufgeforstet, die weitere Erosion wurde mit Trockenmauern stabilisiert. Ausbildungen in landwirtschaftlichen Techniken befähigen die Bäuerinnen und Bauern, den kargen Boden zu schützen und gleichzeitig mehr Nahrung zu produzieren. Dank der Solidaritätsgruppen, in denen rund 1000 Frauen und Männer organisiert sind, können Familien ihre finanzielle Lage verbessern: In Notfällen können sie sich gegenseitig mit Krediten aushelfen.
Das Fällen der grossen Bäume führt zu Erosion. Agrarforstwirtschaft hilft: Die Bäume speichern Wasser, verhindern Überschwemmungen und sorgen so für bessere Ernten. Auch Solidaritätsgruppen und Ausbildungen helfen mit, das Einkommen der Familien zu erhöhen.
Ich unterstütze das Engagement der Fastenaktion für Wiederaufforstung in Haiti
Bevölkerung und Regierung schützen Wald und Boden
Im Dialog mit Piod und der Lokalregierung hat die Bevölkerung bestimmt, auf welchen Flächen der Region welche Nutzung sinnvoll ist und wo der Boden weitere Schutzmassnahmen braucht. Dies ist die Grundlage der Arbeit für die nächsten Jahre. In einem ersten Schritt wurden weitere vier Hektaren Land mit 7000 verschiedenen Baumsetzlingen aufgeforstet. Der Dialog mit den lokalen Behörden wird weitergeführt mit der Absicht, die aufgeforsteten Gebiete unter staatlichen Schutz zu stellen. Und weil die Bevölkerung viel Mitsprache hat, übernehmen die Männer, Frauen und auch Kinder nun auch selbst Verantwortung für den Wald: Sie stellen sicher, dass die Ziegen keine jungen Bäume mehr abfressen und verhindern, dass jemand die Bäume zu Kohle verarbeitet.
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Lesen Sie mehr von den Menschen im Projekt in Désarmes in Perspektiven 04/2020: Warum Solidarität so wichtig ist.
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Aktuelles aus Haiti

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