Fehlende Einkommen und politische Spannungen
In Huila fördert die Regierung von Kolumbien Plantagen mit Monokulturen und den Abbau von Rohstoffen, weil sie sich davon wirtschaftliches Wachstum verspricht. Die hier ansässigen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern können mit den Preisen der Plantagen für Kaffee oder Kakao nicht konkurrieren. Die Erträge von Reis, Mais, Bohnen, Gemüse und Früchten reichen bloss für die Selbstversorgung der Familien. Es gibt kaum Überschüsse, die sie verkaufen können – zum Beispiel, um Schulmaterial für Kinder zu bezahlen. Auch Jahre nach dem bewaffneten Konflikt gibt es in den Dörfern viel gegenseitiges Misstrauen, das Klima bleibt gewalttätig. Frauen haben traditionell nicht viel zu sagen, häusliche Gewalt ist weit verbreitet.
Eine ganzheitliche Entwicklung fördern
Das Projekt des Bistums Garzon fördert in 10 Dörfern von Huila eine ganzheitliche, solidarische Entwicklung. Als erstes unterstützt es die bäuerliche Bevölkerung dabei, ihr Einkommen zu erhöhen. Es gibt Schulungen zu vielfältigem Saatgut, zu traditionellen Anbaumethoden ohne chemische Produkte und zu gesunder Kleinviehzucht. Die 430 Familien werden auch bei der Vermarktung ihrer überschüssigen Produkte unterstützt. Das Interesse der Bevölkerung an diesen Schulungen teilzunehmen, ist sehr gross. Weiter begleiten die Verantwortlichen des Projekts die Bäuerinnen und Bauern auch bei ihren eigenen Initiativen zur Verbesserung der Situation – zum Beispiel beim Aufbau eines alternativen lokalen Marktes.

Monokulturen schaden sowohl der Umwelt als auch den Kleinbäuerinnen und -bauern. Traditionelle Anbaumethoden und vielfältiges Saatgut sorgen für mehr Sicherheit und Frieden – wie das konkret aussieht, zeigt Ana Rita Vargas in ihrem Gemüsegarten.
Ich unterstütze das Engagement der Fastenaktion für Nachhaltigkeit und Solidarität in Kolumbien
Misstrauen und Konflikte überwinden, Gleichberechtigung fördern
Um den Frieden in den Dörfern wiederherzustellen, sind Diskussionen über die Gleichberechtigung der Geschlechter zentral: Was ist meine Rolle als Mann, als Frau? Wie können wir zu Hause und in der Öffentlichkeit die Mitsprache der Frauen verbessern? Wie können wir der verbreiteten häuslichen Gewalt ein Ende setzen? Weitere Workshops veranstalten die Projektverantwortlichen zu den Themen Vergebung und Versöhnung – ein äusserst schmerzliches Thema, vor allem, wenn Angehörige im Bürgerkrieg verschwanden oder ermordet wurden. Und doch grundlegend, um traumatische Erfahrungen zu überwinden, wieder Vertrauen zu fassen, sich zu versöhnen. Auch hoffnungsvolle Zukunftsprojekte können Wunden heilen und den Friedensprozess voranbringen: Gemeinsam analysieren die Beteiligten in den Dörfern ihre Bedürfnisse und setzen Projekte mit eigenen Mitteln um. So wurden Frühwarnsysteme gegen Überschwemmungen und Erdrutsche eingerichtet, damit die Familien rechtzeitig gewarnt sind und sich so weit wie möglich schützen können. Diese werden nun ausgebaut.
So können Sie unsere Arbeit in Kolumbien unterstützen:
Hier finden Sie weitere Unterlagen zu den Projekten in Kolumbien
Aktuelle Informationen aus Kolumbien

«Ihr Engagement für unsere Südpartner ist sehr wertvoll! Bei der Projekt- und Programmauswahl unterstütze ich Sie gerne.»
Sonja Lüthi
Verantwortliche Projektservice
+41 41 227 59 32
Mail