Jedes zweite Kind ist unterernährt
Wenn kein Essen im Haus ist oder jemand krank wird und Medikamente braucht, sind die armen Leute im Hochland von Madagaskar gezwungen, private Kredite bei reichen Händlern aufzunehmen. Diese müssen sie mit hohen Zinsen zurückzahlen – oft sind es mehr als 300 Prozent. Wenn sie dies nicht können, verlieren sie ihre Felder. Das ist verheerend, denn ein Drittel der Bevölkerung hat regelmässig Hunger und fast die Hälfte der Kinder zeigt Folgen von Unterernährung: Sie sind zu klein für ihr Alter und sehr anfällig für Krankheiten. Zudem hat nur rund die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser.
Bäuerinnen und Bauern befreien sich von Schulden
Das Projekt im Hochland von Madagaskar animiert verschuldete Bäuerinnen und Bauern, Spargruppen zu gründen. Inzwischen sind es mehr als 1600. Dank gemeinsamen Geld- und Reisvorräten können sich die Mitglieder in Notlagen gegenseitig Darlehen geben. Sie müssen keine Wucherzinsen mehr bezahlen. Nach zwei Jahren haben die meisten von ihnen keine externen Schulden mehr. Mehrere Spargruppen bilden darüber hinaus solidarische Netzwerke. Gemeinsam gehen sie die dringlichsten Probleme in ihrem Dorf an: Sie reparieren Zugangsstrassen, sie bauen Brücken und kleine Schulräume oder sie setzen sich gemeinsam bei der Gemeinde für einen Brunnen mit Trinkwasser ein.

Die Familien in den Dörfern sind häufig hoch verschuldet und haben zu wenig zu essen. Dank Spargruppen können sich die Mitglieder gegenseitig mit zinslosen Darlehen unterstützen. Gemeinschaftsprojekte in den Dörfern – wie der Bau von Brunnen – und Ausbildungen für produktivere Anbaumethoden tragen zusätzlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen bei.
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Gemeinschaftsfelder und neue Anbaumethoden verhindern Hunger
Sich von den Schulden befreien ist ein wichtiger erster Schritt – doch damit ist die Ursache des Hungers nicht besiegt. Deshalb werden die Spargruppen von den Animatorinnen und Animatoren angeregt, zusätzliche Flächen mit Maniok, Mais oder Bohnen anzubauen. Von der Zusammenarbeit bei den Pflanz- und Erntearbeiten profitieren vor allem ältere Männer und Frauen, die alleine nicht mehr genug für sich anpflanzen können. Seit drei Jahren bietet das Projekt zudem eine Ausbildung für natürliche und produktivere Anbaumethoden an. 2019 haben so 1230 Personen gelernt, kostenlos Kompost und natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel herzustellen. Ergänzt werden die Kurse mit Informationen über gesunde Ernährung.
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