
Swiss Fair Trade ist der Schweizer Dachverband der im Fairen Handel tätigen Organisationen. Er wurde 2007 gegründet und vereint Handelsorganisationen und kleine Fachgeschäfte sowie Online-Shops, die Fair Trade Produkte in der ganzen Schweiz anbieten; Labels, die Fair Trade Produkte zertifizieren und die Einhaltung von Standards in den Produzentenländern überwachen sowie NGOs, die sich politisch für die Stärkung des Fair-Trade in der Schweiz einsetzen.
Ziel ist es, den landwirtschaftlichen Produzentinnen und Produzenten im Süden menschenwürdige Lebensbedingungen zu garantieren. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die Rahmenbedingungen und Gesetze in der Schweiz zu verbessern, um den Fairen Handel zu fördern und die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren.
Die Initiativen arbeiten erfolgreich: Die durchschnittlichen Ausgaben pro Haushalt in der Schweiz für Fair Trade Produkte nehmen stetig zu. Es waren 75 Franken im Jahr 2016, 83 Franken im Jahr 2017 und 91 Franken im Jahr 2018. Das Ziel ist, sie auf 100 Franken pro Jahr zu steigern.
Zu den Projektaktivitäten gehören unter anderem die Workshops zu nachhaltigen Textilien (Foren Nachhaltige Textilien Schweiz). Verschiedene Lobbying-Aktivitäten, zum Beispiel für ein neues Vergaberecht bei Bund, Kantonen und Gemeinden oder die Unterstützung der Konzernverantwortungsinitiative gehören dazu.
In den letzten Jahren wurde die Kampagne Fair Trade ein Erfolg: Bisher haben 10 Gemeinden diese Auszeichnung erhalten, sechs in der Deutschen Schweiz, zwei in der Romandie und zwei im Tessin. Durch die Auszeichnung verpflichten sich die Gemeinde sowie lokale Unternehmen, Geschäfte, Non-Profit-Organisationen und Behörden, eine bestimmte Anzahl von Fair Trade-Produkten zu konsumieren und die Öffentlichkeit für die Auswirkungen dieses Konsums auf die Lebensbedingungen der Bauern im Süden – aber auch im Norden – zu sensibilisieren.
Madlen Portmann setzt sich für Fair Trade Town ein: «Ich versuche in möglichst vielen Lebensbereichen fair zu handeln. Das bedeutet für mich nicht nur, Dinge mit einem Label zu kaufen, sondern mir auch generell Gedanken zu meinem Konsum zu machen: Brauche ich ein neues Shirt oder ist mein Schrank sowieso voll davon? Muss ich eine Mango essen oder haben nicht Erdbeeren gerade Saison?»