Schweizer Pensionskassen pumpen weiterhin Milliarden in die Kohle-, Erdöl- und Erdgasindustrie. Das steht im Widerspruch zum Pariser Klimaabkommen, das morgen Freitag 4. November, in Kraft tritt. Mit der Kampagne «Renten ohne Risiko» fordert die Klima-Allianz Schweiz – und darunter auch Fastenaktion – , dass Pensionskassen innert fünf Jahren Anlagen in fossile Energieunternehmen abstossen, die ihre Geschäftspolitik nicht an die Pariser Klimaziele anpassen.
Investitionen in fossile Energie sind nicht nur ein Risiko für das Klima, sondern auch für die Sicherheit der Altersvorsorge. Der grösste Hebel, mit dem die Schweiz einen Einfluss auf das globale Klima nehmen kann, ist das Geld. Denn Schweizer Ersparnisse tragen dazu bei, die Erde weiter aufzuheizen. Die Schweizerinnen und Schweizer haben den Pensionskassen rund 767 Milliarden Franken anvertraut.
Die Art und Weise, wie in der Schweiz die Altersvorsorge organisiert ist, untergräbt die politischen Bemühungen, das Klima zu schützen. Gemäss einer Studie des Bundesamtes für Umwelt verursachen die Investitionen von Schweizer Pensionskassen gleich viel CO₂, wie wir in der Schweiz insgesamt (pro Jahr) ausstossen.
Wer heute in CO₂-intensive Anlagen investiert, geht ein erhebliches Risiko ein. Die Umsetzung der in Paris beschlossenen Klimapolitik führt zu drastischen Wertverminderungen von Anlagen in fossilen Energieträgern. Denn das globale Klimaabkommen schreibt vor, dass ein Grossteil der fossilen Energien im Boden und für immer ungenutzt bleiben muss.
Die Kampagne «Renten ohne Risiko» hilft den Versicherten, sich direkt an ihre Pensionskasse zu wenden. Auf der Website http://www.renten-ohne-risiko.ch/ sind alle Kontaktangaben Schweizerischer Kassen hinterlegt, um ein persönliches E-Mail an die eigene Vorsorgeeinrichtung zu schicken.
Mit der E-Mail-Aktion sind drei Forderungen verknüpft: Die Pensionskassen sollen von Unternehmen mit hohem Treibhausgasausstoss ein mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibles Lobbying verlangen. Sie sollen zudem mit ihren Stimmrechten eine Geschäftspolitik einfordern, die das Abkommen respektiert. Und sie sollen Kohle-, Erdöl- und Erdgasunternehmen, welche die Forderungen nicht erfüllen, innert fünf Jahren desinvestieren.