Schweizer NGOs engagieren sich gemeinsam für die Umsetzung der UNO-Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. In Bern wurde heute eine Plattform gegründet, die dafür sorgen will, dass echte Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zur obersten Handlungsmaxime des Bundes und anderer EntscheidungsträgerInnen wird.
Die Schweiz hat sich bei der Formulierung der ehrgeizigen Ziele der Weltgemeinschaft stark engagiert. Und vor exakt zwei Jahren, am 25. September 2015, kamen in New York fast alle Staats- und Regierungschefs zusammen, um die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu unterzeichnen.
Um sicherzustellen, dass die Schweiz den Worten auch Taten folgen lässt, haben heute rund 40 Organisationen der Schweizer Zivilgesellschaft – darunter Fastenaktion – eine gemeinsame Plattform gegründet. Sie soll ihren Forderungen zur Implementierung der Agenda 2030 in der und durch die Schweiz Nachdruck verleihen.
Der Sonderbeauftragte des Bundes für nachhaltige Entwicklung, Botschafter Michael Gerber, begrüsste die Anwesenden von Entwicklungs-, Menschenrechts-, Friedens-, Umweltorganisationen sowie Gewerkschaften und zeigte sich erfreut über diesen Schulterschluss: «Ohne die aktive Beteiligung und den Druck der Zivilgesellschaft werden wir die ambitionierten Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen können.»
Unterstützung erfuhr die Plattform an ihrer Gründungsversammlung auch aus der Wissenschaft. Peter Messerli, Professor am Center for Development and Environment (cde) der Universität Bern und Co-Vorsitzender des wissenschaftlichen Expertengremiums, das im UNO-Auftrag den globalen Nachhaltigkeitsbericht verfasst: «Das grösste Transformationspotential der Agenda 2030 liegt in der engen Verflechtung der 17 Ziele. Dazu braucht es die universelle Verantwortung für die Umsetzung und den Einbezug dezentraler Netzwerke von Akteuren. Staatliche, zivilgesellschaftliche und private Entwicklungspartner müssen ihre Strategien überdenken und erneuern.»
Der erstmals gewählte Vorstand der Zivilgesellschaftlichen Plattform Agenda 2030 weiss mit den Forderungen nach echter Nachhaltigkeit in der Schweizer Politik einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung hinter sich. Entsprechend genau wird die Plattform verfolgen, wie konsequent der Bund die Umsetzung der Agenda 2030 vorantreibt. Eva Schmassmann von Alliance Sud, dem Think and Do Tank der Schweizer Entwicklungsorganisationen und Präsidentin der Plattform, dazu: «Schon Mitte nächstes Jahr wird die Schweiz vor der UNO über ihre Fortschritte bei der Umsetzung dieser Agenda berichten müssen. Bisher sind die eidgenössischen Fortschritte leider sehr überblickbar geblieben.»
Die Plattform wird in den nächsten Wochen und Monaten,
- Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Agenda 2030 zuhanden der Schweizer Politik und Verwaltungen sowie weiterer EntscheidungsträgerInnen erarbeiten.
- den Dialog und Austausch über die Sektorgrenzen hinaus fördern und den Einbezug von unterschiedlichen Perspektiven ermutigen.
- die Öffentlichkeit über die Agenda 2030 sensibilisieren und informieren.