Fastenaktion diskutiert die Investitionen der SNB in fossile Energien

Die Schweizerische Nationalbank trägt zur Klimakrise bei

28.10.2020

5.9 Milliarden Franken investiert die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Unternehmen, die Erdöl, Erdgas und Kohle fördern und damit das Klima anheizen. Schon heute sind grundlegende Menschenrechte von in Armut lebenden Menschen massiv davon betroffen. Die Klimaerhitzung verursacht ausserdem systematisch gravierende Umweltschäden. Ganze Ökosysteme wie die Arktis oder Korallenriffe sind gefährdet.

Die SNB ist mit 5.9 Milliarden Franken an Unternehmen beteiligt, die fossile Energien fördern. Somit ist sie für Emissionen von 43 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr mitverantwortlich. Zum Vergleich: Die Gesamtemissionen der Schweiz lagen im Jahr 2018 bei 47 Millionen Tonnen CO2. Mit ihren Investitionen trägt die SNB zu einer Entwicklung bei, die bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine katastrophale Temperaturerwärmung von 4-6 Grad bedeutet. Damit würden weite Teile der Erde unbewohnbar.

Klimaerwärmung verletzt Menschenrechte

Grundlegende Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, das Recht auf Recht auf Gesundheit, das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene und das Recht auf Wohnen sind dadurch bedroht. So führt zum Beispiel der steigende Meeresspiegel dazu, dass Küstenregionen nicht mehr bewohnbar sind und traditionelle Landwirtschaft sowie Fischerei nicht mehr möglich sind. Millionen von Klimabetroffenen verlieren ihre Nahrungsgrundlage. Extreme Wetterereignisse wie Dürren betreffen auch Regionen im Landesinneren. Der Zugang zu Wasser wird durch Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse gefährdet.

Bankrat muss Aufsichtspflicht wahrnehmen

Laut ihren Anlagerichtlinien müsste die SNB auf Investitionen verzichten, die grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen. Genau dies geschieht auf Grund der globalen Erwärmung. Die SNB verstösst durch ihre Investitionen in  fossile Energien gegen ihre eigenen Anlagerichtlinien. Die Nationalbank hat die rechtliche Grundlage, diese Investitionen umzulenken. Ein solcher Beitrag der SNB zu den Klimazielen wäre vor allem ein grosses Signal für die ganze Welt. Der Bankrat der SNB muss die Geschäftsleitung im Hinblick auf die Einhaltung von Gesetz, Reglementen und Richtlinien kontrollieren. Deshalb fordern Fastenaktion und HEKS zusammen mit der Klima-Allianz Schweiz den Bankrat der SNB und seine Präsidentin Barbara Janom Steiner auf, ihre Aufsichtspflicht wahrzunehmen und Anlagen in fossile Energieunternehmen als Verstoss gegen die Anlagerichtlinie zu behandeln. Die SNB muss aus Investitionen Unternehmen, die Erdöl, Erdgas und Kohle fördern, aussteigen.

Stefan Salzmann, Verantwortlicher für Energie und Klimagerechtigkeit

Diskussion über Livestream verfolgen

Am 30. Oktober ab 17:30 Uhr können sie über Livestream eine Diskussion zwischen Fachleuten zum Thema verfolgen. Hier finden Sie alle Angaben dazu.

Videostatements der Expert/innen und Klimabetroffenen zur kostenfreien Nutzung werden nach dem Event hier zur Verfügung stehen.

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