Tag der Menschenrechte

Was Menschenrechte mit Nahrung zu tun haben

10.12.2021

Was Menschenrechte mit Nahrung zu tun haben

Heute, am 10. Dezember, ist der Tag der Menschenrechte. Fastenaktion setzt sich in seiner Arbeit stark für die Menschenrechte ein. Eines der Menschenrechte ist zum Beispiel das Recht auf Nahrung. Um dieses Recht weiter zu stärken, gibt es eine Erklärung der Vereinten Nationen zu den Rechten von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Ein Kommentar von Claudia Fuhrer, Fachexpertin Ernährungsgerechtigkeit, Fastenaktion

Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht
Anfangs der 2000er-Jahre gaben bäuerliche Organisationen den Anstoss für eine UNO-Erklärung zu Rechten von Kleinbauern und -bäuerinnen. Eine entsprechende Erklärung wurde schliesslich im Jahr 2018 unter dem Namen UNDROP verabschiedet. Die Erklärung basiert auf verschiedenen Menschenrechten und insbesondere auf dem Recht auf Nahrung. Die Grundlagen sind bereits bestehende internationale Rechte. Die Erklärung wurde mit den Hauptbetroffenen zusammen ausgearbeitet. Denn die bäuerlichen Organisationen waren in allen Verhandlungsrunden vertreten.

Eine UNO-Erklärung zum Schutz von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
Die Erklärung hat zum Zweck, Kleinbauern und –bäuerinnen, Fischer*innen, Viehhalter*innen, Sammler*innen und Landarbeiter*innen besser zu schützen. Sie sind überdurchschnittlich von Hunger und Armut bedroht. Zudem wird durch die Erklärung ihre Schlüsselrolle bei der weltweiten Sicherung von Nahrung anerkannt. UNDROP beinhaltet auch eine Reihe von Verpflichtungen an die Staaten. So müssen Rechte wie beispielsweise zu Saatgut, Landbesitz und Miteinbezug von Betroffenen in Entscheidungen in nationale Gesetze und internationale Abkommen integriert werden.

Lokale Produktion ist wichtig
Doch leider ist dies nicht überall der Fall. Drei Jahre nach Verabschiedung von UNDROP ist es endlich Zeit, dass die Staaten ihrer Verpflichtung zur Umsetzung nachkommen. Covid-19 hat uns gezeigt, wie wichtig in Krisenzeiten lokale, von Bauern und Bäuerinnen produzierte Nahrungsmittel sind. Es braucht deshalb dringend eine Anerkennung und den Schutz dieser bäuerlichen Ernährungssysteme.

Schweiz muss endlich aktiv werden
Die Schweiz stimmte für Annahme der UNDROP und spielte während der Verhandlungen eine zentrale Rolle. Diese positive Rolle muss sich jetzt auch in einer konkreten Unterstützung für die Umsetzung der Erklärung auf nationaler und internationaler Ebene niederschlagen. Fastenopfer hat als Teil der Schweizer Koalition «Freunde der Deklaration» zusammen mit der Geneva Academy 2020 eine Studie herausgegeben, welche die Schweizer Aussenpolitik in Bezug auf ihre Kohärenz zu UNDROP analysiert und eine Reihe von Empfehlungen in den Bereichen Handel, Saatgut und internationalen Zusammenarbeit formuliert. Anlässlich des heutigen Menschenrechtstags werden diese Empfehlungen mit Vertreter*innen verschiedener Bundesämter und mit einigen Parlamentarier*innen diskutiert und vertieft.

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die UNO-Vollversammlung verabschiedet. Seither ist der 10. Dezember weltweit der Tag der Menschenrechte.

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