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Theologe und Philosoph

Peter G. Kirchschläger leitet das Institut für Sozialethik (ISE) an der Universität Luzern.

Quelle: Universität Luzern

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18.09.2025

Schweiz, transparent, wirkungsvoll

«Die globale Solidarität steckt in einer Krise»

Das Aktionsforum von Fastenaktion beschäftigt sich dieses Jahr mit unserer Verantwortung, all jenen zu helfen, denen es weniger gut geht. Mitdiskutieren wird auch Peter G. Kirchschläger, Theologe, Philosoph und Leiter des Instituts für Sozialethik an der Universität Luzern. Er fordert ein stärkeres Engagement der Schweiz.

Autor

Ralf Kaminski, Redaktor bei Fastenaktion

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Herr Kirchschläger, die USA und viele Länder Europas haben ihre Budgets für Entwicklungshilfe stark gekürzt, auch die Schweiz. Ist das verantwortungslos angesichts von so viel Hunger, Armut und Gewalt auf der Welt?

Ganz klar, denn diese Kürzungen führen zu mehr Leid, Elend und Tod. Mit Budget- und Entscheidungsmacht kommt automatisch Verantwortung. Aus ethischer Perspektive müssten sich Politiker:innen zwingend vor Augen führen, was ihre Beschlüsse für konkrete Folgen haben.

 

Die Regierungen argumentieren, dass sie das Geld anderswo brauchen, etwa um die eigene Bevölkerung besser zu schützen. In dem Sinne übernehmen sie doch durchaus Verantwortung, einfach in einem anderen Bereich.

Dennoch ist es ethisch betrachtet verantwortungslos, diese wichtigen Aufgaben durch unsolidarisches Handeln gegenüber den Ärmsten wahrzunehmen. Genauso problematisch ist es, vor globalen Schwierigkeiten die Augen zu verschliessen. Menschenwürde und Menschenrechte gelten für alle: Wir leben in einem globalen Dorf und sind alle dafür mitverantwortlich, zum Beispiel die Klimazerstörung aufzuhalten.

Anmeldung zum Aktionsforum am 24. Oktober in Bern

Bereits zum dritten Mal lädt Fastenaktion Interessierte zum Aktionsforum ein. Auch diesmal diskutieren prominente Gäste mit – neben Peter G. Kirchschläger zum Beispiel Ständerätin Isabelle Chassot (Mitte) oder der Psychologe Remo Ryser. Ausserdem gibt es direkte Einblicke in die Arbeit von Fastenaktion im Globalen Süden.

Mehr Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

Haben Sie eine Erklärung dafür?

Mitverantwortlich sind die sozialen Medien, die eigentlich asoziale Medien heissen sollten, da sie gezielt als Suchtprodukte entwickelt worden sind und uns von Alltagsgesprächen mit anderen Menschen abhalten. Sie manipulieren, radikalisieren und zerreissen unsere Gesellschaften – ein Mitgrund, dass sich globale Solidarität verringert. Dagegen sollten wir dringend etwas unternehmen.

 

Wie stehen Verantwortung und Solidarität zueinander?

Solidarität kommt von «solidum» («Boden») und bringt zum Ausdruck, dass wir alle auf dem gleichen Boden stehen. Dass wir für jeden einzelnen Menschen und für die Gemeinschaft da sein sollen, wenn Hilfe von Nöten ist. Dass wir für jeden einzelnen Menschen und für die Gemeinschaft Verantwortung tragen. Aber auch auf die Hilfe von anderen zählen können, wenn wir sie brauchen. Wie wichtig Solidarität ist, wird einem sehr schnell klar, wenn man sich auf ein simples Gedankenexperiment einlässt: Wie wäre es, wenn das eigene (Über-)Leben davon abhängig wäre, dass politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger:innen ihrer Verantwortung gerecht werden?

In welchen Bereichen müsste die Schweiz ausserdem mehr tun?

Ein Thema ist sicher die historisch einmalige Konzentration von wirtschaftlicher und politischer Macht bei ein paar wenigen multinationalen Technologiekonzernen. Sie dominieren nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft, da sie mit Technologien wie «KI» demokratische Meinungs- und Entscheidungsprozesse zu ihren Gunsten manipulieren. Die Schweiz sollte sich für die Durchsetzung einer globalen menschenrechtsbasierten Regulierung engagieren. Stärker einsetzen sollte sie sich auch im Kampf gegen die explodierende globale Ungleichheit und die Klimazerstörung – zu der übrigens auch der massive Energie- und Wasserverbrauch von «KI» beiträgt.

 

Kommen wir aus der aktuellen Krise bei der Entwicklungszusammenarbeit wieder heraus? Oder wird es eher noch schlimmer?

Ich bin trotz der aktuellen Weltlage zuversichtlich – und zwar aufgrund des historischen Verhaltens der Menschheit. Sie hat schon mehrfach gezeigt, dass sie bereit ist, sich zum Beispiel technologisch einzuschränken, wenn ihr eigenes Wohlergehen und das des Planeten auf dem Spiel steht. So wurde die Nutzung der Nukleartechnologie nach mehreren Einsätzen von Atombomben mit globaler Regulierung massiv beschränkt, um Schlimmeres zu verhindern. Ich erwarte, dass sich die Lage bei der Entwicklungszusammenarbeit wieder bessern wird. Dazu gehört für mich auch die Einsicht, dass diese nicht primär den Eigeninteressen dienen soll und keinesfalls zu einer versteckten Wirtschaftsförderung verkommen darf. Denn welches Licht wirft es auf uns, wenn wir nur helfen, weil wir selbst davon profitieren?

Zur Person

Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger wurde 1977 in Wien geboren, ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Seit 2017 hat er den Lehrstuhl für Theologische Ethik inne und leitet das Institut für Sozialethik an der Universität Luzern. Darüber hinaus bekleidet er diverse Forschungs- und Gastprofessuren. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Ethik der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz, die Menschenrechte sowie die Ethik in der Wirtschafts-, Finanz- und Unternehmenswelt.

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