Die Grossbank UBS investierte seit 2020 274 Mio US-Dollar in Anleihen in den philippinischen Mischkonzern San Miguel Corporation, in Europa bekannt für sein gleichnamiges Bier. Der Getränkehersteller ist auch ein grosser Player im Energierohstoffbusiness. 2023 hat ein Tochterunternehmen von San Miguel einen Öltanker gechartert, der in der Verde Island Passage, vor der Küste der Philippinen, kenterte. 900’000 Liter Öl verpesteten die Gewässer dieser Meerenge, ein einzigartiges Naturparadies mit weltweit einmaliger Artenvielfalt. 200’000 Menschen verloren durch das fünfmonatige Fischereiverbot ihre Ernährungs- und Einkommensgrundlage.
San Miguel plant in der Region auch den Ausbau von Gaskraftwerken. Diese sollen mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden, ein besonders aufwendig herzustellender und klimaschädlicher Brennstoff. Auch dieses umweltschädigende Projekt unterstützt die UBS mit Investitionen und Anleihen.

Die Menschen erfahren in den Schulungen von unseren Partnerorganisationen in den Philippinen, wie sie mit dem Anbau von Mangroven die Küste vor Stürmen schützen können.
Finanzplatz Schweiz spekuliert mit der Umwelt
Die UBS ist die zweitgrösste europäische institutionelle Investorin in fossile Brennstoffe (48 Milliarden Dollar, Stand Mai 2024). Auch andere Schweizer Banken (Vontobel, Pictet), Versicherungen (Zurich, Axa, Swisslife), Vermögensverwaltungen und Pensionskassen (Swisscanto) spekulieren mit der Umwelt: Sie investieren in klimaschädliche Unternehmen und Aktivitäten wie Kohleabbau, Erdöl- und Erdgasförderung oder die Abholzung von Tropenwäldern.
In der Schweiz wird ein Viertel des globalen Vermögens verwaltet. Somit gehört der hiesige Finanzplatz zu den wichtigsten und grössten der Welt. Entsprechend hoch sind die CO2-Emissionen dieses Sektors: Die Investitionen des Schweizer Finanzplatzes im Ausland verantworten rund 18-mal so hohe Treibhausgasemissionen wie die gesamten inländischen Emissionen der Schweiz. Während die EU und andere Länder (UK, Singapur) reagieren und Regeln für ihre Finanzplätze aufstellen, setzt die Schweiz bloss auf Transparenz und Freiwilligkeit.
Finanzplatz-Initiative: Für eine klimafreundliche Zukunft
Die Finanzplatz-Initiative fordert, dass sich die Schweizer Finanzbranche an den internationalen Klima- und Biodiversitätszielen ausrichtet, z.B. am Pariser Klimaabkommen. Investitionen in den fossilen Sektor werden stark eingeschränkt. Die Initiative sieht vor, dass Finanzinstitute ihre Tätigkeiten über die Zeit anpassen und ihre Strategien und Massnahmen in einem Transitionsplan festhalten müssen. Das breitgestützte Initiativ-Komitee besteht aus Politiker:innen der SP, Grüne, GLP, Mitte-Partei, EVP und FDP, sowie Vertreter:innen der Finanzbranche und einem Bündnis aus Non-Profit-Organisationen.
Was können wir in der Schweiz tun?
Wir können die Finanzbranche Schweiz zur Verantwortung ziehen:
Beteiligen Sie sich an den nationalen Unterschriftensammeltagen:
- Samstag 26. April, Samstag 24. Mai und Samstag 21. Juni
- Zürich, Luzern, Basel, Bern, Genf, Lausanne, Yverdon
- Weitere Infos und Anmeldung
Einsatz für nachhaltigen Finanzplatz
Die Investitionen von Banken und Versicherungen in fossile Energievorkommen haben einen direkten, negativen Einfluss auf die Umwelt und das Klima. Diese Auswirkungen sind in allen unseren Projektländern zu spüren. Wetterextreme wie Dürren oder Stürme und folglich ausfallende Ernten treffen die ärmste Bevölkerung besonders stark: Sie leiden unter Hunger und Mangelernährung. In unseren Projekten im Globalen Süden fördern wir klimafreundliche Energien und unterstützen die Menschen, sich den Herausforderungen der Klimakrise mit nachhaltigen Anbaumethoden zu stellen.
Doch auch bei den Verursachern der Klimaerhitzung im Norden setzen wir an. Wir fordern, dass sich die Schweizer Rahmenbedingungen verbessern. Als Mitverursacher der globalen Klimaerhitzung ist es Zeit, dass die Finanzbranche Verantwortung für Klima und Natur übernimmt. Sie muss auf die Förderung neuer oder den Ausbau bestehender fossiler Energievorkommen verzichten. Als Mitglied der Klima-Allianz Schweiz unterstützt Fastenaktion die Finanzplatz-Initiative, denn nur mit einer intakten Umwelt ist die Ernährungssicherheit der Menschen gewährleistet.
«Die Investitionen der UBS in den Konzern San Miguel zerstören das Leben der philippinischen Bevölkerung, die Umwelt und unsere Ozeane».
Angelica Dacanay vom Center for Energy, Ecology and Development (CEED), am 10.04.25 an der Generalversammlung der UBS.
