«Ich war gerade fertig mit Geschirrspülen, als das Beben begann. Mein Mann und meine Schwiegermutter waren mit mir im Haus, die Kinder spielten draussen. Ich war so verängstigt, dass ich mich zuerst gar nicht bewegen konnte. Aber schliesslich rannten wir ins Freie. Um uns herum schwankte alles, Häuser stürzten ein, und Menschen wurden unter ihnen begraben. Aus meiner Familie wurde zum Glück niemand ernsthaft verletzt, aber wir verbrachten diese ganze furchtbare Nacht damit, anderen aus den Trümmern zu helfen.
Auch unser eigenes Haus war völlig zerstört, ebenso unsere Bienenstöcke. Und unser Vieh ist weggelaufen. Mein Mann war schon länger krank und kann auch jetzt nur Teilzeit als Tagelöhner auf dem Bau arbeiten, deshalb war unsere Situation ohnehin schwierig, finanziell wie psychisch. Das Beben machte uns zusätzlich noch obdachlos.
Ich weiss nicht, wie wir ohne die Hilfe der Freiwilligen überlebt hätten, die Sahakarmi Samaj mobilisiert hat. Eine Gruppe junger Leute baute schon kurz nach dem Beben eine provisorische Unterkunft für uns, sie kochten Mahlzeiten, kümmerten sich sogar um meinen Mann. Ich hätte niemals mit so viel Freundlichkeit von völlig Fremden gerechnet, und ich bin noch immer tief bewegt und dankbar.
Zwar wohnen wir noch immer in dieser provisorischen Unterkunft, weil uns das Geld für ein grösseres Haus fehlt, aber unsere Situation ist dank dieser Hilfe viel besser als die anderer Familien. Dennoch bleibt der finanzielle Druck hoch – es ist ein täglicher Kampf, genug Essen auf den Tisch zu bringen, und ich mache mir Sorgen um die Zukunft meiner Kinder. Aber wir müssen für sie stark bleiben. Ich denke oft an die Freiwilligen zurück und hoffe auf ähnliche Unterstützung in der Zukunft.»