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Südafrika, Rural Womens Assembly

Norah Mlondobozi (64) setzt grosse Hoffnungen auf die neue UNDROP-Expert:innengruppe.

Quelle: Fastenaktion

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04.08.2025

Südafrika, Agrarökologie, Ernährungssicherheit

Kleinbäuerinnen fordern Taten statt nur Worte

Der Uno-Menschenrechtsrat hat im letzten Jahr eine neue Gruppe von Expert:innen eingesetzt, die dazu beitragen soll, weltweit die Rechte von Kleinbäuerinnen, -bauern und anderer Arbeitender auf dem Land zu fördern. Keine leichte Aufgabe, wie Geneviève Savigny, die Leiterin der Gruppe im Interview erklärt. Dennoch setzen zwei südafrikanische Kleinbäuerinnen grosse Hoffnungen auf die Gruppe.

Autor

Ralf Kaminski, Redaktor bei Fastenaktion

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Die «Erklärung für die Rechte von Kleinbäuerinnen, -bauern und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten» (UNDROP), die der Uno-Menschenrechtsrat 2018 verabschiedete, ist ein Meilenstein im Ringen um bessere Bedingungen in der kleinbäuerlichen Nahrungsmittelproduktion. Denn kleinbäuerliche Familien, Viehhalter:innen oder Fischer:innen spielen eine zentrale Rolle, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten. In vielen Ländern erhalten sie jedoch kaum Unterstützung. Dies soll sich nun ändern. Seit Herbst 2024 ist eine neue Gruppe von Expert:innen aktiv, die der Menschenrechtsrat ernannt hat. Ihre Aufgabe: Sicherstellen, dass den Worten auch wirklich Taten folgen.

Die grossen Hoffnungen der Kleinbäuerinnen in Südafrika

Norah Mlondobozi (64) und Wendy Tsotetsi (45) setzen grosse Hoffnungen auf die neue UNDROP Expert:innen-Gruppe. Die beiden Frauen betreiben kleinbäuerliche Landwirtschaft in Südafrika und sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. «Nur schon der Zugang zu Land ist ein Problem», erklärt Norah. «Noch immer lehnen Landbesitzer es ab, Frauen Grundstücke zur Verfügung zu stellen, einfach wegen ihres Geschlechts.» Manchmal werde den lokalen Kleinbäuerinnen auch Land weggenommen zugunsten meist weisser kommerzieller Grossfarmer, die mehr Geld bieten können.  

Ein weiteres grosses Problem ist der Zugang zu Wasser, was sich mit der Klimaerwärmung noch verschärft hat. «Es ist sehr heiss und trocken, die Regenfälle und Temperaturen werden immer unberechenbarer», sagt Wendy. «Und es gibt keine Hilfe seitens der Behörden, wenn Ernten deswegen zerstört werden oder ausfallen.»  

«Die Herausforderungen sind enorm»

Weltweit können sich Bäuerinnen, Bauern und ihre Unterstützer:innen aus der Zivilgesellschaft bei der neu gegründeten Gruppe melden, um auf missachtete Rechte hinzuweisen. Das fünfköpfige Gremium soll zudem den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit fördern, regelmässig Länder besuchen und generell Behörden und Zivilgesellschaft sensibilisieren.

Fastenaktion engagiert sich schon lange in diesem Bereich und hat sich sehr für die Bildung dieser Gruppe eingesetzt. Geleitet wird sie von der 66-jährigen Geneviève Savigny, die in den südfranzösischen Alpen selbst lange als Kleinbäuerin aktiv war. Seit Jahrzehnten kämpft sie für bessere Bedingungen ihres Berufsstands.

Wie soll das passieren?

Wir verfassen jedes Jahr einen Bericht zuhanden der Uno. Wir tauschen uns mit den verschiedenen Ländern aus – und natürlich auch mit den Menschen selbst und mit Organisationen, die sich für sie einsetzen. Gleichzeitig können die Betroffenen sich jederzeit bei uns melden, wenn ihre Rechte missachtet werden, etwa über unsere Website. Wir können dann direkt bei den verantwortlichen Regierungen und Unternehmen intervenieren oder unterstützen die Kleinbäuerinnen dabei, ihren Fall vor Gericht zu bringen.

 

Von wem erwarten Sie am meisten Widerstand?

Von Grosskonzernen, die auf viel Land angewiesen sind oder eigenes Saatgut und Chemikalien verkaufen wollen. Kleinbauern streben in der Regel eine gewisse Autonomie an, was dem Geschäftsmodell der Agrarindustrie widerspricht. Aber diese Widerstände lassen sich überwinden: mit der Sensibilisierung von Regierungen und Unternehmen für gute landwirtschaftliche Praktiken und entsprechende Gesetze. Firmen sollen die Menschenrechte in allen Ländern respektieren, in denen sie tätig sind.  

 

Wie wollen Sie diese Widerstände überwinden? 

Mit der Sensibilisierung von Regierungen und Unternehmen für gute landwirtschaftliche Praktiken und entsprechende Gesetze. Sehr hilfreich wären dabei auch konkrete Regelungen für eine effektivere Konzernverantwortung. Damit Unternehmen die Menschenrechte in allen Ländern respektieren, in denen sie tätig sind.  

 

Wann werden kleinbäuerliche Familien die Wirkung Ihrer Arbeit spüren?

Hoffentlich bald – wenigstens im Bereich der Sensibilisierung. Unsere Gruppe hat ein Mandat für zweimal drei Jahre. Bis 2030 haben wir bestimmt einiges erreicht.