Bereits seit den 1970er-Jahren ist Fastenaktion auf den ostasiatischen Philippinen aktiv. Aktuell konzentrieren sich die Projekte auf das Recht auf Nahrung mit dem Ziel, die Lebensgrundlagen der Ärmsten zu verbessern. Unterstützt werden insbesondere indigene Kleinbäuerinnen und Fischer in Gebieten mit grosser Armut und hohem Risiko für Taifune, Überschwemmungen und Dürren. Das jährliche Budget beträgt 800’000 Franken.

Stimmen der Frauen haben mehr Gewicht
2022 liessen wir das Länderprogramm vom unabhängigen Beratungsbüro Lumina Ventures aus Manila begutachten, dessen Ergebnisse inzwischen vorliegen. Die Gutachterinnen bezeichnen den Mitteleinsatz als effizient und die Projekte als «höchst relevant» – durch sie seien «spürbare Veränderungen erreicht worden, um gesunde Lebensmittel für gefährdete Zielgruppen zugänglich zu machen». Dies geschah mit agrarökologischen Anbaumethoden und Produktion von Lebensmitteln in den eigenen Hinterhöfen. Ausserdem haben sich die Bauern– und Fischerfamilien vernetzt, um ihre Rechte gegenüber staatlichen Stellen besser durchzusetzen. Die Projekte erreichten ein «hohes Mass an Eigenverantwortung und bieten eine starke Grundlage für die Nachhaltigkeit der erreichten Ziele», heisst es im Bericht.
Profitiert von den Projekten haben insbesondere Frauen. Diese hätten nun eine stärkere Stimme in der Gemeinschaft, schreiben die Gutachterinnen weiter. Generell sei es gelungen, das Selbstbewusstsein von Menschen am Rande der Gesellschaft zu stärken. Die 14 Partnerorganisationen, mit denen Fastenaktion zusammenarbeitet, haben mit ihrem guten Netzwerk in die katholische Kirche und zu anderen Organisationen zudem Kampagnen unterstützt, um die nachhaltige Lebensmittelproduktion politisch zu stärken und auf mehr Menschen auszudehnen. 2021 hat das Programm 17’600 Personen geholfen, ihre Lebensgrundlagen zu verbessern.
Herausforderung Klimaerwärmung
Diese Erfolge fanden unter erschwerten Bedingungen statt: einerseits die Covid-Pandemie und eine Regierung, die Menschenrechte eher ignorierte als schützte, andererseits eine wachsende Zahl an Naturkatastrophen als Folge der Klimaveränderungen.
Verbesserungsbedarf sehen die Gutachterinnen im Umgang mit den Folgen der Klimaerwärmung. Sie empfehlen auch, den Wissensaustausch unter den Partnerorganisationen zu verstärken. Diese sollten zudem gezielter auf die lokalen Behörden einwirken, um Investitionen in Bereichen zu fördern, welche die Ärmsten stärken.