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Solidaritätsgruppen

In ein solches Gefäss (Kalebasse genannt) zahlen die Solidaritätsgruppen im Senegal häufig ihre Beiträge ein.

Quelle: Vreni Jean Richard / Fastenaktion

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14.05.2025

Senegal, Solidaritätsgruppen, wirkungsvoll

Erfolgreiche Eigendynamik bei Solidaritätsgruppen

Der Solidaritätsgruppen-Ansatz von Fastenaktion ist im Senegal derart wirksam, dass er sich dank lokaler Eigeninitiative auch selbständig weiterverbreitet. Damit haben wir ein zentrales Ziel unserer Arbeit erreicht, doch führt dies auch zu neuen Herausforderungen.

Autor

Ralf Kaminski, Redaktor bei Fastenaktion

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Solidaritätsgruppen

In den Solidaritätsgruppen zahlen die Mitglieder Beträge in Form von Geld oder Grundnahrungsmitteln in eine gemeinsame Kasse ein. Daraus können sie günstige oder im Senegal gar zinslose Darlehen für Grundbedürfnisse wie die Begleichung von Schulgebühren, Gesundheitsausgaben oder den Kauf von Nahrungsmitteln aufnehmen. 

Auch bei Notfällen kann Geld oder Getreide geliehen werden, denn nicht Profit, sondern Solidarität und Absicherung stehen an erster Stelle. Fastenaktion finanziert jeweils Ausbildung und Begleitung der Gruppen, die durch lokale Animatorinnen und Animatoren geschieht, zahlt aber selbst nichts in die Kassen ein. 

Die Solidaritätsgruppen sind auf die kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Länder abgestimmt. Und sie reduzieren den Hunger zuverlässig und nachhaltig, wie eine Wirkungsstudie 2019 (auf Englisch) zeigte. 

Frauen in Führungspositionen

Doch in seiner Heimatregion musste er ohne die Unterstützung von Fastenaktion erst mal etwas Überzeugungsarbeit leisten. «Inzwischen aber gibt es dort 27 Solidaritätsgruppen mit 615 Mitgliedern. Ergänzend dazu haben wir sie auch in der Schule eingeführt, was es zuvor noch nie gab.» Wie üblich sind die meisten Führungspositionen mit Frauen besetzt. Und nach Ousseynous Eigeninitiative gibt es nun auch dort eine gewisse Begleitung durch Fastenaktion, um sicherzustellen, dass das Konzept konsequent umgesetzt wird. Denn nur so kann es seine volle Wirkung entfalten (siehe Interview unten).

Zu den neuen Führungskräften gehört auch Absatou Diagne. Die 35-jährige Erzieherin aus Gaé präsidiert das regionale Netzwerk der Solidaritätsgruppen – doch begonnen hat sie mit einer Gruppe in der eigenen Nachbarschaft. «Schon seit Jahren traf ich mich jede Woche mit ein paar Freundinnen zum Plaudern. Über Ousseynou hörten wir 2022 erstmals von den Solidaritätsgruppen und dass in einem anderen Quartier bereits einige aktiv waren. Wir liessen uns das Konzept erklären und gründeten schliesslich unsere eigene.»

«Vielversprechend, aber nicht risikofrei»

Die Entwicklung im Senegal ist äusserst positiv, findet Markus Brun, der bei Fastenaktion den Bereich Internationale Zusammenarbeit leitet. Er erklärt, was dies ermöglicht, welche Herausforderungen sich daraus ergeben und was das alles für Fastenaktion heisst.

Die Solidaritätsgruppen werden primär von Frauen getragen, die Eigeninitiative zur Weiterverbreitung kommt bisher jedoch vor allem von Männern. Weshalb ist das so?

In unseren Partnerorganisationen sind viele Männer aktiv, die im Rahmen ihrer Arbeit die Vorteile der Gruppen erleben und das Konzept dann spontan weitertragen. Der Senegal ist noch immer eine eher männerdominierte Gesellschaft, was sich aber langsam aufweicht – auch dank unserer Arbeit mit den Solidaritätsgruppen.

 

Diese Eigendynamik ist im Grunde genau das, was wir mit unserer Hilfe zur Selbsthilfe anstreben, oder?

Absolut, es ist eine äusserst positive Entwicklung, die von den Menschen selbst getragen und stark lokal verwurzelt ist. Aber ganz risikofrei ist es nicht. Ohne Begleitung durch unsere Partnerorganisationen könnte das Konzept verwässert werden, weniger gut funktionieren und damit auch seinen guten Ruf verlieren. Wir versuchen deshalb, eine gewisse Begleitung auch bei jenen Gruppen sicherzustellen, die durch Eigeninitiative entstanden sind. Zumindest Ansprechpersonen sollten zur Verfügung stehen, damit sich die Gruppen bei Fragen beraten lassen können. Da unsere Partner damit zum Teil überfordert sind, versuchen wir das über regionale Netzwerke zu leisten, in denen die Gruppen zusammengeschlossen sind. Daraus könnte mit der Zeit eine unabhängige Organisation werden, die diese Beratung zum Selbstkostenpreis – oder irgendwann vielleicht auch mit einem kleinen Gewinn – unter die Leute bringt.

 

Und eigentlich sollten auch die Solidaritätsgruppen irgendwann unabhängig werden, nicht?

Mittelfristig kann das durchaus funktionieren. Wir versuchen deshalb auch, eine Selbstfinanzierung zu unterstützen. Die Solidaritätsgruppen sind jedenfalls auf einem vielversprechenden Weg und eine schöne Bestätigung für Fastenaktion, dass das, was wir im Senegal machen, gut funktioniert. Und auch wenn es eine gewisse Mehrarbeit bedeutet, möchten wir sie gerne noch weiterverbreiten. Dabei wollen wir insbesondere jene miteinbeziehen, die am wenigsten haben und nicht so leicht zu erreichen sind.

Multimediale Reportage

Möchten Sie mehr über unseren Ansatz der Solidaritätsgruppen im Senegal erfahren? Dann klicken Sie hier, um in unsere multimediale Reportage einzutauchen.

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