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Toraji und Usagi hiessen die Supertaifune, vor denen sich die Menschen auf den Philippinen in der noch jungen Taifunsaison in Sicherheit bringen mussten. Man-Yi, der nächste schwere Wirbelsturm, ist bereits im Anzug. Er wird am 16. oder 17. November auf der Nordinsel Luzon auf Land treffen. Usagi hat derweil gerade erst gestern die ostasiatische Inselgruppe überquert. Noch haben wir keine Informationen zu den Schäden in unseren Projektgebieten. Die Auswirkungen der Taifune können nur schwer vorausgesagt werden – doch die Behörden haben heute die Anweisung gegeben, die betroffenen Gebiete in Zentral- und Nordluzon zu evakuieren.
In diesen Gebieten sind unsere Partnerorganisationen YAPAK und Piglasca aktiv. Die Folgen des nächsten Taifuns können sie noch nicht abschätzen. Aber schon jetzt ist klar: Es braucht Nahrungsmittelhilfe, Hilfe beim Wiederaufbau der Dörfer und für den Anbau auf den zerstörten Feldern. Einige unserer Partner bereiten bereits erste Hilfsmassnahmen vor. Dazu gehören auch psychologische Unterstützung für die Kinder, die Dorfgemeinschaften sowie die Projektteams, die erste Hilfe leisten.
26.11.2024
Unsere Koordinatorin Bembet Madrid hat am Wochenende den Küstenort Dinadiawan besucht, den der Supertaifun Man-Yi am 17. November mit voller Wucht getroffen hat. Der Augenschein liess sie erschüttert zurück: «Es war wie eine Geisterstadt. Sämtliche Häuser waren zerstört, Dächer aus Metall lagen zerknüllt herum als wären sie aus Papier. Tausende von Kokospalmen und Bananenstauden lagen niedergeknickt am Boden, ebenso die Strommasten. Schlamm und Trümmer türmten sich zwei Meter hoch in den Strassen. Die einst üppige, grüne Gegend sah völlig tot aus. Die Dorfbewohner:innen erzählten uns, dass der Sturm drei Stunden gewütet habe und dies mit einer Wucht, wie sie sie noch nie zuvor erlebt hätten. Die meisten stehen noch immer unter Schock.» Fastenaktion gleist derzeit alles auf, um so rasch wie möglich effizient Nothilfe zu den Menschen zu bringen, insbesondere Lebensmittel, Wasser und Baumaterialien.
21.11.2024
Fastenaktion unterstützt mit Nothilfe
Nach den enormen Schäden durch den Supertaifun Man-Yi hat Fastenaktion beschlossen, in unseren Projektgebieten gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort Nothilfe zu leisten. Diese wird Lebensmittelpakete, Wasser, Saatgut sowie Materialien für die Reparatur der Häuser umfassen, ergänzt durch psychosoziale Unterstützung. Besonders wichtig ist es, die abgelegenen Dörfer zu erreichen, die wegen zerstörter oder überschwemmter Strassen teils noch immer unzugänglich sind. Ausserdem müssen die verwüsteten Felder so rasch wie möglich neu angepflanzt werden, damit die Menschen sich bald wieder selbst versorgen können. Doch von der Aussaat bis zur Ernte vergehen rund drei Monate – bis dahin muss die betroffene Bevölkerung anderweitig mit Lebensmitteln versorgt werden.
Nothilfeaktionen werden überprüft
Fastenaktion prüft derzeit, inwiefern wir mittels Nothilfe unterstützen können. Lebensmittel sind aktuell besonders dringend, weil die Ernten in der Region schon von anderen Stürmen früher in diesem Monat zerstört wurden. Dringend braucht es nun auch Saatgut und Setzlinge, ausserdem Material für den Wiederaufbau der Häuser sowie psychologische Unterstützung für die Dorfgemeinschaften und die Helfenden.
18.11.2024
Schwere Schäden durch Man-Yi
Nach dem Durchzug des Taifuns Man-Yi bot sich den Menschen heute Morgen ein Bild der Zerstörung: Massiv beschädigte Gebäude, umgeknickte Bäume, zerstörte Felder. Auch unsere Projektgebiete auf der Nordinsel Luzon wurden schwer getroffen. In Aurora hilft unsere Partnerorganisation YAPAK Nothilfepakete zu verteilen, die von der Regierung vorbereitet wurden. Doch die Hilfe der philippinischen Behörden hält erfahrungsgemäss nicht lange an.
17.11.2024
Taifun Man-Yi trifft auf Land
Am frühen Abend in den Philippinen trifft der Supertaifun Man-Yi wieder auf philippinisches Landgebiet. Dieses Mal trifft der Taifun, auf den Philippinen auch Pepito genannt, die Hauptinsel Luzon in der Nähe von Baler und Casiguran. Zwei Regionen in denen Fastenaktion mit den lokalen Partnerorganisationen YAPAK und Piglasca Projekte umsetzt. Wir stehen mit unseren Partnerorganisation soweit möglich in Kontakt und unterstützen sie mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. (Im Bild: Lokale Behörden rufen zur Evakuierung des Gebietes auf.)
So haben wir gemeinsam mit den Lokalbehörden in allen Projektgebieten Frühwarnsysteme eingeführt. Immer wenn sich ein Taifun nähert, marschiert das lokale Katastrophenschutz-Team zweimal mit einem Megafon durchs Dorf, um die Menschen zu warnen. «Das erste Mal, damit sie anfangen können, sich auf die Evakuierung vorzubereiten, das zweite Mal, wenn sie wirklich losmüssen», erklärt Gretchen Sencil. Die 38-Jährige ist die lokale Koordinatorin für DRR-Massnahmen in den Küstendörfern Pambujans in Nord-Samar, im Osten der Philippinen.
15.11.2024
Schäden verringern
Fastenaktion engagiert sich seit Jahren in der sogenannten Disaster Risk Reduction (DRR). Dies sind Vorsorgemassnahmen, um die Menschen sowie ihre Häuser und Boote bei einem drohenden Taifun zu schützen.
Unterstützung notwendig
«Was die Menschen auf den Philippinen nach Taifunen am dringendsten brauchen, sind Hygienekits, Lebensmittel, Plachen und Holz für die Reparatur ihrer Häuser», sagt Helena Jeppesen, Programmverantwortliche für die Philippinen bei Fastenaktion. «Doch auch psychologische Unterstützung ist wichtig. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Projektpartnern zusammen und stehen in dauerndem Austausch, ergänzend zu regelmässigen Monitorings. So können wir sicherstellen, dass die Hilfe auch bei den Menschen ankommt.».
14.11.2024
Supertaifun Usagi trifft die Philippinen im Norden Luzons.
Die Schäden sind noch nicht bekannt, wir warten auf Updates aus den Projektgebieten in der Provinz Aurora.
Stabile Evakuierungszentren und Vorsorgemassnahmen
Diese Region ist mit besonders vielen Taifunen konfrontiert. Fastenaktion hat deshalb vor rund zehn Jahren zusammen mit Partnern ein stabiles Schulgebäude aus Holz (hält Taifunen besser Stand als andere Materialien) finanziert, das nun als Evakuierungszentrum dient. «Dank solchen Evakuierungszentren und den Vorbereitungsmassnahmen richten Taifune heute viel weniger Schäden an, und es kommen auch weniger Menschen ums Leben», sagt Ailene B. Diaz (43), die bei der Partnerorganisation CERD für Präventionsmassnahmen zuständig ist. «Zuvor brachten sich die meisten Menschen zwar auch in Sicherheit, aber sie nahmen oft kaum etwas mit und schützten auch ihre Häuser und Boote nicht systematisch.»
11.11.2024
Taifun Toraji trifft in Dilasag
im Osten der Nordinsel Luzon auf Land. 2500 Menschen müssen evakuiert werden. Unsere Partnerorganisation Piglascawar nach dem Sturm umgehend vor Ort, evaluiert aktuell die Schäden und klärt ab, wie sie die Menschen unterstützen kann.
Unterstützen Sie unser Engagement für die von den Taifunen betroffenen Menschen
Wirbelstürme und die Klimakrise
Die Klimaerhitzung hat massgeblichen Einfluss auf die Häufigkeit und Stärke von Wirbelstürmen.
Wirbelstürme verursachen oft grosse Schäden und Verluste (Loss and Damage). Dies war auch schon an mehreren Weltklimakonferenzen (COP) ein Thema. Doch viele reiche Länder blockieren Verhandlungen um die Entschädigung für irreversible Schäden als Folge der Klimaerhitzung.
Fastenaktion setzt sich für höhere Beiträge zur Finanzierung von Massnahmen gegen die Klimaerhitzung und zur Abfederung der Folgen ein, so auch an der aktuellen COP29. Die Lebensgrundlagen der Menschen im Globalen Süden sind durch die Klimakrise am stärksten bedroht. Daher ist es wichtig, dass an den COP ernsthafte Bekenntnisse zum Pariser Klimaabkommen von 2015 erfolgen und ambitionierte Programme dazu verabschiedet werden.