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Philippinen

Der Supertaifun «Fung-Wong» hat unsere Projetgebiete, wie hier in Dilasag, schwer getroffen.

Quelle: Fastenaktion

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12.11.2025

Philippinen, Hunger beenden, Weltklimakonferenz

«Ehrlichkeit ist das Mindeste»

Innerhalb von fünf Tagen trafen zwei Taifune die Philippinen. Fastenaktion leistet wegen der grossen Schäden Nothilfe. In unseren Projekten auf den Philippinen arbeiten wir seit Jahren eng mit Kardinal «Ambo» David zusammen. Die Menschen in seinem Bistum haben schon viele Naturkatastrophen erlebt. Im Interview fragten wir ihn, welche Unterstützung die Philippinen benötigen und wie dies mit der aktuellen Weltklimakonferenz zusammenhängt.

Autor

Redaktionsteam

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Kardinal David, Sie sind zurzeit an der Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém. Gleichzeitig werden die Philippinen von mehreren Taifunen heimgesucht. Was ist Ihre Botschaft an die Verhandlungsdelegationen an der Konferenz?

Meine Botschaft ist klar: Die Klimaerwärmung ist keine Theorie, sie geschieht jetzt. Unsere Bevölkerung auf den Philippinen leidet gerade. Und während wir verhandeln, begraben Familien zu Hause ihre Toten. Ich appelliere an die Verhandlungsführer: Hören Sie auf, die Klimakrise als Arena für konkurrierende nationale Interessen zu behandeln. Bitte berücksichtigen Sie die menschlichen Kosten. Treffen sie mutige Entscheidungen und nicht die, die bequem sind. Die Stürme, die heute die Philippinen heimsuchen, sind das Ergebnis von Emissionen, die größtenteils außerhalb unserer Grenzen verursacht werden. Unser Überleben hängt von Ihren Entscheidungen ab.

Taifune auf den Philippinen

Die Philippinen erlebten dieses Jahr bereits über 20 Wirbelstürme. Zuletzt trafen innert weniger Tage zwei Taifune auf den pazifischen Inselstaat. Auch in den Regionen, in denen wir tätig sind, gibt es schwere Zerstörungen. Wir leisten Nothilfe und informieren im Newsticker über die neusten Entwicklungen.

Wie stark sind die Philippinen insgesamt vom Klimawandel betroffen? Mit welchen direkten Auswirkungen muss die Bevölkerung fertig werden?

Die Philippinen zählen zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Wir liegen direkt auf der Route der Taifune, die häufig im westlichen Pazifik auftreten. In den letzten zwei Jahrzehnten sind diese Stürme stärker, feuchter und grösser geworden. Unsere Bevölkerung hat mit tödlichen Sturmfluten, katastrophalen Überschwemmungen, Erdrutschen, der Versalzung unserer Felder durch Meerwasser zu kämpfen. Die Gemeinden an der Küste verschwinden zunehmend.

Die Auswirkungen sind jedoch nicht nur ökologischer, sondern auch sozialer und wirtschaftlicher Natur. Bäuerinnen und Bauern verlieren ihre Ernten. Fischer können nicht mehr aufs Meer hinausfahren. Familien werden vertrieben und sind gezwungen, zu migrieren – zunächst innerhalb des Landes in überfüllte städtische Zentren, dann ins Ausland. Viele von ihnen – auf der Suche nach einem besseren Leben – geraten immer tiefer in Armut und Elend.

Für viele Familien ist Migration keine Wahl mehr, sondern eine Überlebensfrage. Das tägliche Leben spielt sich nun im Schatten extremer Wetterereignisse ab, die immer unvorhersehbarer, verheerender und lebensbedrohlicher werden, da sich der westliche Pazifik schneller erwärmt als alle anderen Ozeane. Mit jedem Grad Celsius, um das sich der Ozean erwärmt, sterben Millionen von Korallenriffen ab oder werden gebleicht und buchstäblich zu weissem Sand zermahlen – Sand den Urlauber:innen an unseren Stränden geniessen.

Wie viel schlimmer können die Taifune noch werden, wenn die Welt nicht entschlossen gegen die Klimaerwärmung vorgeht?

Die Wissenschaft ist klar: Erwärmen sich die Ozeane weiter, verstärken sich Taifune und werden zerstörerischer. Wir müssen mit höheren Sturmfluten, schlimmeren Überschwemmungen und häufigeren Supertaifunen rechnen, die ganze Küsten vernichten können. Doch ich sage stets: Lassen wir uns nicht von Angst lähmen! Diese Dringlichkeit sollte Mut wecken, nicht Verzweiflung. Handelt die Welt jetzt entschlossen, beginnend hier bei der COP30, können wir Millionen Leben schützen und die Heimat künftiger Generationen bewahren. Tut sie es nicht, werden die Stürme noch verheerender.

Was sind Ihre Erwartungen an die Konferenz? Was muss mindestens erreicht werden?

Ehrlichkeit ist das Mindeste, was ich erwarte. Ehrlichkeit darüber, dass die Welt vom Kurs abgekommen ist, dass freiwillige Verpflichtungen und Marktmechanismen versagt haben. Und Ehrlichkeit darüber, dass die Klimakrise einen schnellen, überprüfbaren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen verlangt. Die COP30 muss echte Emissionen senken, Klimafinanzierung nach historischer Verantwortung sichern und Verluste sowie Schäden so angehen, dass gefährdete Länder nicht weiter in Schulden geraten. Kurz: Wir müssen die Illusion von Fortschritt beenden und uns einer echten Transformation verpflichten.

 

Hat die katholische Kirche eine offizielle Position, was an der COP30 erreicht werden sollte?

Ja, die Kirche bezieht klar Stellung. In den päpstlichen Schreiben Laudato Si’, Laudate Deum und der gemeinsamen Erklärung der Bischöfe des Globalen Südens fordert sie: rasch aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, Klimafinanzierung als Wiedergutmachung statt als Wohltätigkeit zu sehen, indigene Völker und ökologische Verteidiger zu schützen, falsche Lösungen wie CO₂-Kompensationen abzulehnen und sich moralisch zur ökologischen Umkehr zu verpflichten.

«Wir sind hier, um mit Mitgefühl die Wahrheit zu sagen, und die Wahrheit bleibt einflussreich.»

Ist die Kirche noch einflussreich genug, um bei einer solchen globalen Konferenz etwas zu bewirken?

Ja, die Kirche kann weiterhin Einfluss ausüben. Heute zählt nicht nur politische Macht, sondern auch moralische Glaubwürdigkeit. Die Kirche spricht für Milliarden Menschen, viele davon leiden stark unter der Klimaerwärmung. Wenn Bischöfe aus dem Globalen Süden ihre Stimme erheben, bringen sie das Gewicht menschlichen Leids und die Autorität der Gemeinschaften mit, die Wälder, Flüsse und Riffe bewahren.

Unsere Aufgabe ist es, die Verhandlungsdelegationen stets an das menschliche Gesicht der Krise, die Gefahren falscher Lösungen und die ethische Verantwortung der Industrienationen zu erinnern, die durch jahrhundertelange Ausbeutung reich geworden sind. Wir sind hier, um mit Mitgefühl die Wahrheit zu sagen, und die Wahrheit bleibt einflussreich.

Möchten Sie mehr über die Weltklimakonferenz erfahren? Dann verfolgen Sie hier unseren Newsticker.

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