«Früher hatten wir sehr wenig zu e essen und mussten vor allem im Frühling auf dem Markt teure importierte Waren kaufen. Wenn wir uns das nicht leisten konnten, litten wir unter Hunger. Doch seit wir durch Fastenaktion und ihre Partnerorganisation ADAG agrarökologische Anbaumethoden kennengelernt haben und nutzen, mangelt es uns nie an Lebensmitteln. Wir essen qualitativ hochwertige Produkte, die wir selbst anbauen: Bohnen, Karotten, Spinat, Yams, Süsskartoffeln, Bananen, Orangen, Papayas und vieles mehr. Wir brauchen keine teuren Produkte mehr vom Markt und können unseren Kindern drei Mahlzeiten pro Tag zubereiten.
Zuvor bauten wir auf unseren Feldern ohne Plan oder Strategie an. Der Boden war deshalb schnell ausgelaugt. Heute wissen wir, wie wir ihn bewirtschaften müssen, damit er über Jahre vielfältige und gesunde Lebensmittel liefert. So viel, dass wir sie sogar weiterverarbeiten und auf dem Markt verkaufen können. Mit den Einnahmen können wir unsere Kinder zur Schule schicken.
Ich habe mit der Unterstützung von ADAG inzwischen selbst einen Verein gegründet, in dem wir auch Baumschulen anlegen und die Tierhaltung verbessern. Heute laufen die rund 70 Ziegen im Dorf nicht mehr einfach frei herum und zerstören unsere Gärten, sondern haben nur noch einen begrenzten Auslauf. Ausserdem geben wir ihnen bei Krankheit Medikamente und achten bei der Zucht auf ihre genetische Vielfalt. In den Schulungen von ADAG haben wir auch gelernt, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte und Pflichten haben. Anders als zuvor sind mein Mann und ich heute ein Team. Wir arbeiten gemeinsam daran, unsere Lebensbedingungen zu verbessern.
Für die Zukunft erhoffe ich mir, dass ADAG und Fastenaktion uns dabei helfen, weitere Absatzmärkte für unsere Produkte zu erschliessen. Und dass es weitere Schulungen gibt, auch für Jugendliche, damit wir vorankommen und ein schönes Haiti aufbauen können, frei von Kriminalität und Hunger.»