
Unsere Projekte in Nepal befinden sich oft in entlegenen Bergregionen, die nur nach mehrtägiger Reise erreicht werden können.
Klimaerwärmung gefährdet Ernährungssicherheit
Das Leben in Nepals abgelegenen Bergdörfern ist schon unter normalen Umständen eine Herausforderung. Seit ein paar Jahren erschwert die Klimaerwärmung die Situation zusätzlich – heftige Regenfälle oder extreme Trockenheit schaden
den Ernten und erhöhen das Risiko für Mangelernährung bei den kleinbäuerlichen Familien. Am meisten leiden darunter Menschen am Rande der Gesellschaft: Frauen, Landlose und tiefere Kasten wie die Dalits.
Hier setzen Fastenaktion und ihre Partnerorganisationen an. Zu diesen gehört Sahakarmi Samaj, die aktuell acht Projekte in drei abgelegenen Provinzen Nepals durchführt. «Wir arbeiten mit rund 3000 Gruppen zusammen, die sich für Fortschritte in ihrer Gemeinde engagieren, und erreichen damit etwa 175’000 Haushalte», sagt Amar Bahadur Air. Der 52-jährige Geschäftsleiter hat Sahakarmi vor 27 Jahren mitbegründet.
Rechte von Bäuerinnen und Bauern stärken
Im Zentrum der Arbeit stehen die Stärkung von Frauen und Minderheiten, aber auch die Ernährungssicherheit und die Anpassung an die Klimaerwärmung. «Wir konzentrieren uns auf marginalisierte Gemeinschaften wie die Dalits, um deren Selbstachtung und wirtschaftliche Situation zu verbessern», erklärt Air. «Unser Ansatz besteht darin, die Bedürfnisse mit der Gemeinschaft abzuklären, die Menschen mit Wissen und Selbstbewusstsein zu stärken und die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden zu fördern.» Daneben organisiert Sahakarmi Schulungen zu agrarökologischen Techniken, zum Anlegen von Küchengärten und zur Verbesserung der Lebensmittelproduktion.
Die Erfolge sprechen für sich: «In vielen Gemeinden haben sich die Ernährungssicherheit und der soziale Zusammenhalt deutlich verbessert», berichtet der Sahakarmi-Geschäftsleiter. «Indigene Minderheiten kennen nun ihre Rechte und fordern sie auch ein. Es herrscht eine neue Zuversicht.» Die Unterstützung von Fastenaktion sei für diese Fortschritte entscheidend. «Sie bietet Flexibilität, Vertrauen und ermöglicht uns Projekte, die ganz auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft zugeschnitten sind.»

Amar Bahadur Air (Mitte) ist der Leiter unserer Partnerorganisation Sahakarmi. Hier ist er bei einem Treffen mit lokalen Partnern zu sehen.
Grosse Solidarität nach Erdbeben
Fastenaktion unterstützte Sahakarmi auch bei der Nothilfe nach einem heftigen Erdbeben im November 2023, das Hunderte Tote und Verletzte forderte und Zehntausende Häuser zerstörte oder beschädigte. «Neben der Bereitstellung von Lebensmitteln haben wir über unser Netzwerk rund 300 lokale Freiwillige mobilisiert, die beim Aufbau von Notunterkünftften und zerstörten Gebäuden geholfen haben.» Inzwischen ist auch die Katastrophenvorsorge Teil des Programms. «Wir fördern insbesondere erdbebensicheres Bauen.»
Als grösste Herausforderung für die Arbeit seiner Organisation sieht Amar Bahadur Air, das Vertrauen der Gemeinden zu gewinnen. «Dies gelingt uns, indem wir die Menschen in die Planung einbeziehen und die langfristigen Vorteile unserer Projekte aufzeigen.»
Erfahren Sie hier mehr darüber, wie wir die Ernährung in Nepal sichern.