Die Klimaerwärmung führt zu häufigeren Wetterextremen wie Dürren oder Stürmen. Bäuerinnen und Bauern sind davon besonders betroffen: Ernten werden vernichtet, Familien haben nicht mehr genug zu essen. Deshalb unterstützen wir mit unserer Arbeit eine widerstandsfähige Landwirtschaft und nehmen die Verursacher der Klimaerwärmung in die Pflicht.

In den Projekten von Fastenaktion lernen Bäuerinnen wie Faith Wanjiru, wie sie trotz vermehrter Trockenheit Lebensmittel produzieren können.
Dass sich das Klima verändert, spüren wir nicht nur in der Schweiz. In vielen Ländern des Globalen Südens stellt die Klimaerwärmung die Menschen vor grosse Herausforderungen. Am Beispiel unseres Landesprogramms in Kenia wird dies deutlich: Rund 80 Prozent der Menschen im Land arbeiten in der Landwirtschaft und sind mit extremen Dürren konfrontiert. Die Ernten fallen immer geringer aus, und die Bäuerinnen und Bauern können ihre Familien nicht mehr ausreichend ernähren.
Die kenianische Bäuerin Faith Wanjiru nimmt an einem Projekt von Fastenaktion teil. Sie berichtet: «Die Dürrezeit trifft uns hier sehr hart, und sie dauert immer länger. Die Regenfälle sind nicht mehr saisonal und vorhersehbar, was die Planbarkeit für Aussaat und Ernte sehr schwierig macht.»
Klimaerwärmung und ihre Ursachen
Bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Kohle entstehen Treibhausgase wie CO2 oder Methan. Sie sind die Hauptursache für die globale Erderwärmung. Die Folgen davon treffen vor allem die Länder im Globalen Süden, obwohl sie am wenigsten zum Ausstoss von klimaschädlichen Gasen beigetragen haben. Gleichzeitig haben Länder wie Kenia nur begrenzte finanzielle Mittel, um sich an das veränderte Klima anzupassen. Was kann dagegen unternommen werden?
Widerstandsfähigkeiten erhöhen

Faith produziert ausreichend Nahrung durch nachhaltige und umweltschonende Landwirtschaft.
Gemeinsam mit Partnerorganisationen in unseren Landesprogrammen fördern wir eine umweltschonende und lokal angepasste Landwirtschaft. Dieser Ansatz wird Agrarökologie genannt. Mit agrarökologischen Anbaumethoden unterstützen sich Pflanzen, Tiere, Menschen und die Umwelt gegenseitig in einem ganzheitlichen landwirtschaftlichen Anbausystem. Dies macht die Bäuerinnen und Bauern widerstandsfähiger gegenüber der Klimaerwärmung und ihren Wetterextremen. Gleichzeitig werden Selbstbestimmung und Gerechtigkeit gefördert, denn in unseren Projekten entscheiden die Bäuerinnen und Bauern selbst, wie sie produzieren und was sie essen.
Kleine agrarökologische Umstellungen entfalten häufig eine grosse Wirkung, wie die Bäuerin und Projektteilnehmerin Faith Wanjiru aufzeigt: «Zuerst haben wir unsere Höfe eingezäunt, damit die Tiere die Pflanzen nicht zerstören. Dann haben wir gelernt, unsere Gemüsebeete tiefer umzugraben und Obst anzubauen. Dank unserem eigenen Kompost müssen wir keinen künstlichen Dünger mehr für unsere Pflanzen verwenden. Nun können wir genügend Nahrungsmittel für die Familie anbauen und sogar welche verkaufen, wenn wir einen Überschuss haben.»
Wie wir das Klima schützen
Die Klimaerwärmung schreitet weiter voran. Umso wichtiger sind Massnahmen, um sie zu bremsen. Deshalb fördern wir in unseren Projekten klimafreundliche Energien – in Kenia etwa in Form von energieeffizienten Öfen. Zudem machen wir uns auch auf internationaler Ebene für einen gerechten Klimaschutz stark. Klimagerechtigkeit heisst, dass die Lasten und Chancen der Klimaerwärmung weltweit gerecht verteilt werden: Die Hauptverursacher der Erderwärmung müssen ihren Ausstoss von Treibhausgasen stark verringern und für die entstanden Schäden Verantwortung übernehmen. Dafür setzt sich Fastenaktion beispielsweise an den Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen ein und verschafft so den ärmsten Menschen auf der Welt Gehör.
Eigene Verantwortung wahrnehmen
Die Schweiz ist ein Industrieland und gehört zu den 20 Nationen, die pro Kopf am meisten Treibhausgase ausstossen. Deshalb setzen wir uns auch in der Schweiz im Namen der ärmsten Menschen für Klimaschutz ein. Bei Fastenaktion gehen wir mit gutem Beispiel voran und verfolgen eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. Beispielsweise verzichten wir in Europa auf Flugreisen, setzen auf eine klimafreundliche Infrastruktur und kompensieren entstehende Emissionen mit glaubwürdigen Partnern.
Der wirkungsvolle Einsatz von Fastenaktion für eine klimagerechte Welt ohne Hunger trägt Früchte: «Wir freuen uns darüber, dass unsere Felder so fruchtbar sind, dass wir sogar Obstbäume auf dem ehemals kargen Land anbauen können», schwärmt Faith Wanjiru aus Kenia. «Das ist eine der grössten Errungenschaften für uns, denn früher mussten wir Früchte immer kaufen.»