Die indigene Bevölkerung ist organisiert und handelt selbstbewusst
«Das zentrale Problem der armen Bevölkerung in der Corona-Krise ist die Ernährung. Es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig es in Guatemala ist, das Recht auf Nahrung zu betonen und wie notwendig es ist, die Anliegen der ländlichen, indigenen Bevölkerung ins Zentrum zu stellen». So kommentierten im März 2020 die beiden Koordinatorinnen des Programms die aktuelle Situation in Guatemala.
Die Ausgangssperren 2020 in Guatemala hatten schwerwiegende Folgen für die städtische Bevölkerung, da sie mit informeller Arbeit nichts mehr verdienen konnte. Am Ende des Jahres brauchten 1.2 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe.
Auch für die Bäuerinnen und Bauern wird es durch den Klimawandel immer schwieriger sich zu ernähren. Lange Dürren und wiederkehrende Naturkatastrophen wie Wirbelstürme und Vulkanausbrüche erschweren den Anbau von Gemüse, Mais oder Kaffee. Im November 2020 verwüsteten zwei Wirbelstürme in den Projektgebieten Alta und Baja Verapaz Häuser und Ernten. Die vom Staat geförderten Bergbauprojekte und Monokulturen von Ölpalmen oder Zuckerrohr haben zur Folge, dass die Bevölkerung von ihrem Land vertrieben wird. Doch wenn die Indigenen – welche die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen – von der Regierung ihre in der Verfassung festgeschriebenen Rechte fordern, reagiert diese mit massiver Polizeigewalt. Verteidigerinnen und Verteidiger der Menschenrechte werden zunehmend als Kriminelle verfolgt.
Selbstbewusst Rechte einfordern
Die Projekte von Fastenaktion setzen bei der Kultur der Indigenen an. Gemeinsam reflektieren sie über die ganzheitliche Weltanschauung des buen vivir und wie sie diese in ihrem Alltag realisieren können. Mit neu erworbenem Selbstbewusstsein fordern sie die ihnen zustehenden Landtitel, Schulen und Gesundheitszentren ein. Gleichzeitig beleben sie ihre traditionellen Anbaumethoden wieder und ergänzen sie mit agrarökologischen Ansätzen. Durch die Vermarktung ihrer Produkte erhöhen sie ihr Einkommen.
Was wir mit Ihrer Hilfe erreichen wollen
- 1100 Familien arbeiten neu mit agrarökologischen Methoden, die ihre Böden verbessern und ihre Produktion erhöhen.
- 10 Gemeinschaften haben genügend Wasser während der Trockenperiode dank besserem Schutz der Quellen und Wiederaufforstung.
- 40 Gemeinschaften werden konkret darin unterstützt, ihr Recht auf Selbstbestimmung, Land und Wasser bei den Behörden einzufordern.
Guatemala | BNE pro Kopf | Landesfläche | Lebenserwartung | Kindersterblichkeit | Alphabetisierung |
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![]() | 3.34 US-$ | 108 889 km² | 72 Jahre | 3.2 % | 78.3 % |
![]() | 82.4 US-$ | 41‘285 km² | 83 Jahre | 0.43 % | 99.6 % |
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Guatemala | ||
BNE pro Kopf | 3.34 US-$ | 82.4 US-$ |
Landesfläche | 108 889 km² | 41‘285 km² |
Lebenserwartung | 72 Jahre | 83 Jahre |
Kindersterblichkeit | 3.2 % | 0.43 % |
Alphabetisierung | 78.3 % | 99.6 % |