Das Unglück an der Eisenerzmine Córrego do Feijão in Brumadinho im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Dammbruch hat mindestens 84 Tote gefordert, 276 Menschen werden vermisst.
Besonders empörend ist, dass die Katastrophe nicht unerwartet eingetroffen ist. Die brasilianische Zivilgesellschaft hat immer wieder davor gewarnt, dass weitere Dämme brechen könnten, doch bei Unternehmen und Politik stossen soziale Organisationen oft auf taube Ohren.
Die erneute Katstrophe, zeigt, wie dringlich menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten für Unternehmen sind, die gesetzlich verankert und für Betroffene einforderbar sind. Oft werden bestehende nationale Regulierungen nicht umgesetzt oder mit dem Argument der Wirtschaftsförderung verwässert. Deshalb braucht es den Druck aus der Zivilgesellschaft.
Transparenz schaffen und Sorgfaltspflicht verankern
Fastenaktion unterstützt beispielsweise die Partnerorganisation Comissão Pró-Índio de São Paulo dabei, Informationen über Abraumrückhaltestaudämme der Bauxitabbaufirma Mineração Rio do Norte (MRN), deren grösster Aktionär VALE ist, zu veröffentlichen. Damit wird mehr Transparenz über die Umweltbedrohungen erreicht und versucht, der Zivilgesellschaft einen Hebel für Veränderungen in die Hand zu geben. Die 25 Abraumrückhaltestaudämme der Firma in Oriximiná im Amazonas stellen ein grosses soziales und Umweltrisiko dar.
Weiter engagiert sich Fastenaktion für verbindliche nationale Regelungen in der Schweiz, wie sie die zurzeit intensiv diskutierte Konzernverantwortungsinitiative vorsieht. Beide Beispiele zeigen, dass Fastenaktion mit einer gesetzlich verankerten Sorgfaltspflicht und mehr Transparenz Katastrophen vermeiden will. Denn wie sagt schon der Volksmund: Vorbeugen ist besser als heilen.
Das Ausmass der Katastrophe als Grafik.