Ein der Fastenaktion unterstütztes Pilotprojekt mit energieeffizienten Kochöfen begeisterte die Nutzerinnen der Diözese Kitui über alle Massen. Die grösstenteils aus lokalen Materialien hergestellten Öfen bieten den Handwerkerinnen und Handwerkern die Möglichkeit, einen neuen Erwerbszweig aufzubauen und schützen das Leben von Frauen und Kindern.
Rund 80 Prozent der Kenianerinnen und Kenianer auf dem Land verwenden Feuerholz zum Kochen. Klimawandel, Abholzung und die Übernutzung natürlicher Ressourcen erschweren aber die Beschaffung. Zudem wirkt sich der Rauch in der Küche negativ auf die Gesundheit aus – vor allem Frauen und Kinder sind davon betroffen. Jährlich sterben rund 22’000 Menschen infolge Atemwegserkrankungen aufgrund «verschmutzter» Luft in der Küche.
Auch Martha Matysia* kochte noch bis vor kurzem am offenen Feuer. Sie lebt mit ihrer Familie im ländlichen Kitui im Dorf Jakalia. Der Hof der Dorfgemeinschaft ist ein Lehmbodenplatz, Hühner spazieren umher und ein halbes Dutzend Ziegen sind vor ihrem Stall angebunden. Je nach Vermögen besitzen die Familien zudem Kühe. Durch den Verkauf eines Teils ihrer Ernte finanzieren sie ihren Haushalt. Viele der hier ansässigen Familien sind Selbstversorger/innen; auf ihren Feldern bauen sie Mais, Bohnen und Erbsen an.
Nach neuen Möglichkeiten suchen
Martha ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Ihr Mann hat sie vor sechs Jahren verlassen. Sie vermutet, dass der behinderte Sohn der Grund sei. Sie besitzt nur wenig Land – nicht genügend, um ihre Familie ernähren zu können – kann aber wegen des pflegebedürftigen Sohnes auch nicht in der Stadt eine bezahlte Arbeit suchen. Ihr einziger Besitz sind zwei Hühner. Manchmal bezahlen ihre Nachbarn sie für Gelegenheitsarbeiten. So kommt sie einigermassen über die Runden. Marthas Ziel ist es, genügend Kapital zusammen zu kriegen, um ihrem Sohn eine Nähmaschine zu kaufen. Denn mit den Fingern ist er flink.
An einer Baraza – einer lokalen Versammlung – hat Martha das erste Mal von den Spar-Öfen gehört. Es tönte vielversprechend. Und als sie dann den Ofen bei einer Nachbarin in Aktion sah, entschied sie sich für einen. Sie suchte das Material zusammen, der vom Projekt ausgebildete Handwerker brachte einen Zementsack mit und baute den Ofen direkt in ihre Küche ein. Die ist zwar etwas eng, aber der Ofen passt gerade rein. Das Ganze kostete sie umgerechnet zehn Franken.