Ein Interview von Romana Büchel:
Weiterführende Informationen zu unserer Arbeit mit dem psychosozialen Ansatz (PSA) finden Sie in unserer Publikation:
PERSPEKTIVEN vom September 2021
„In meiner ganzen NGO-Karriere hat mich keine andere Organisation je gefragt: ‚Wie geht es dir?». Die Programmmitarbeitenden erleben Gewalt, Armut und Katastrophen hautnah mit. Wie kann man damit umgehen? Die Programmverantwortliche Helena Jeppesen schildert, wie ihr der psychosoziale Ansatz hilft.
Viele unserer heutigen Projektmitarbeitenden in den Philippinen waren einst in der Widerstandbewegung. Sie haben Muster, Begrifflichkeiten und militärische Strukturen unreflektiert in die NGO-Kultur übernommen.
Die lokalen Psycholog/innen-Teams, mit denen wir zusammenarbeiten, kennen den kulturellen Hintergrund, die Sprache und können auch die Begriffe anpassen. Genial finde ich auch, dass wir nun die Dimension des Teambefindens und der Zusammenarbeit aufgenommen haben. Das Vertrauen zueinander und der Zusammenhalt ist enorm gewachsen.
Erst kürzlich ist die Direktorin einer Partnerorganisation zusammengebrochen, weil sich die Schwester einer ihrer Mitarbeitenden umgebracht hat. Diese hochprofessionelle Direktorin war am Rande ihrer Kräfte. Sie war die Hauptverantwortliche, doch sie konnte ihre von Selbstvorwürfen verzweifelte Mitarbeiterin nicht mehr auffangen. Sofort war eines unserer lokalen Teams von Psycholog/innen zur Stelle und führte Gespräche mit den betroffenen Personen sowie mit dem ganzen Team.
Sehr berührt hat mich, als mir eine Projektverantwortliche einmal sagte: „In meiner ganzen NGO-Karriere hat mich keine andere Organisation je gefragt: ‚Wie geht es dir?»